„Ukrainer sind Tiere“: Putins Propaganda-TV erreicht neue Tiefen
Hass und Hetze sind im russischen Staats-TV an der Tagesordnung. Vor allem in der Show von Wladimir Solowjow geht es hoch her. Ein Gast nutzt das aus.
Moskau – Propaganda ist für Wladimir Putin schon immer ein wichtiges Instrument gewesen. Im Ukraine-Krieg hat sich das noch einmal um ein Vielfaches verstärkt. Als wichtigste Stimme Putins hat sich dabei Wladimir Sowoljow erwiesen. In seinen Sendungen im russischen Staatsfernsehen sind Hass und Hetze seit mehr als zwei Jahren an der Tagesordnung.
Nicht immer ist es der Moderator selbst, der sich in Rage redet. Oftmals sind es seine Gäste, die poltern und toben. Das war auch in der Show vom 27. März wieder der Fall. Der zugeschaltete Militärblogger Wladislaw Schurygin nutzte die Gelegenheit, um die Menschen in der Ukraine aufs Übelste zu beschimpfen. Und Solowjow ließ ihn reden.
„Das sind Tiere“: Militärblogger aus Russland tobt und poltert im Staats-TV über Ukraine
Schurygin machte mit seinem ersten Satz deutlich, was er vom Nachbarvolk hält: „Warum behandeln wir Tiere, die unsere Städte beschießen, so, als ob wir sie für normale Menschen hielten?“ Dann schlug er vor, Streumunition einzusetzen und ganze Städte auszulöschen, in denen Frauen, Kinder und Eltern ukrainischer Soldaten leben. Man könne sie nicht anders behandeln. „Das sind Tiere.“ Menschliches sei ihnen fremd.
Tatsächlich hat Russland in den vergangenen Tagen die Luftangriffe auf die Ukraine wieder verstärkt. So ist just am 27. März die Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine erstmals seit 2022 wieder von den russischen Streitkräften gezielt mit Fliegerbomben angegriffen worden. Den örtlichen Behörden zufolge wurden bei insgesamt zwei Luftangriffen auf die zweitgrößte Stadt der Ukraine ein Mensch getötet und viele weitere verletzt, darunter auch vier Kinder. Auch Kiew ist zuletzt häufig Ziel russischer Angriffe gewesen.
Putin-Progandist wütet im russischen Staats-TV gegen den Westen
Solowjow ließ Schurygin fast anderthalb Minuten lang ungehindert reden. Ihn zu unterbrechen, wäre auch gar nicht nötig gewesen. Auch ohne sein Zutun hatte die Propaganda im russischen Staats-TV einen neuen Tiefpunkt erreicht. Üblicherweise ist aber Solowjow selbst für solche Tiraden zuständig. So hat er in seiner Sendung wiederholt den Einsatz von russischen Atomwaffen gegen Nato-Staaten gefordert. Erst kürzlich drohte er Frankreich mit einem Atomschlag. (cs)