„Polaris Dawn“-Mission im Höhenflug: SpaceX-Astronauten brechen Nasa-Rekord von 1966
Noch nie haben Menschen die Erde in einer höheren Umlaufbahn umkreist als die „Polaris Dawn“-Crew von SpaceX. Den Astronauten steht noch aufregendes bevor.
Frankfurt – Am Dienstag (10. September) ist die Mission „Polaris Dawn“ mit einer vierköpfigen privaten Crew ins Weltall gestartet und hat bereits 15 Stunden später einen Rekord gebrochen: Die Raumkapsel mit den vier privaten Astronaut:innen erreichte eine Höhe von 1400,7 Kilometern über der Erde – und übertraf damit den bisherigen Rekord der „Gemini 11“-Mission von 1966 (1373 Kilometer Höhe). Nur die Nasa-Astronauten, die im Rahmen des „Apollo“-Programms zum Mond flogen, waren bisher weiter von der Erde entfernt als die „Polaris Dawn“-Crew.

„Polaris Dawn“-Mission: SpaceX-Crew bricht Höhenrekord der Nasa
„Das ist die weiteste Entfernung, die Menschen zurückgelegt haben, seit sie vor mehr als 50 Jahren das letzte Mal den Mond betreten haben“, erklärte „Polaris Dawn“-Kommandant Jared Isaacman vor dem Raketenstart am Dienstag. „Zwei meiner Besatzungsmitglieder, Sarah [Gillis] und Anna [Menon], werden die Frauen sein, die sich am weitesten von der Erde entfernt haben, was ich ziemlich cool finde.“
Die Mission „Polaris Dawn“ wurde von einer SpaceX-Rakete ins Weltall befördert und umkreist die Erde nun fünf Tage lang an Bord der SpaceX-Kapsel „Crew Dragon Resilience“. Finanziert wurde die Reise ins Weltall (genau wie zwei weitere geplante Missionen) vom Milliardär Jared Isaacman, der vor einigen Jahren bereits die „Inspiration4“-Mission bezahlte und durchführte. Während es sich bei „Inspiration4“ – der ersten Mission mit einer reinen Laien-Crew – hauptsächlich um eine Spendensammlung für die Erforschung von Krebs bei Kindern handelte, soll „Polaris Dawn“ auch die Raumfahrt voranbringen.
SpaceX-Mission „Polaris Dawn“ plant ersten privaten „Weltraumspaziergang“
Neben dem neuen Höhenrekord ist nämlich auch der erste private Außenbordeinsatz im Weltraum geplant. Am dritten Flugtag (12. September um 8.23 Uhr) sollen zwei Crew-Mitglieder nacheinander aus der Kapsel aussteigen, um neue Raumanzüge von SpaceX zu testen. Bisher wurden solche „Weltraumspaziergänge“ nur von Astronautinnen und Astronauten durchgeführt, die bei staatlichen Raumfahrtorganisationen angestellt sind.
Wie wirkt sich Weltraumstrahlung auf Mensch und Raumfahrzeug aus?
Bei ihren Erdumrundungen in großer Höhe durchquert die Raumkapsel auch Teile des Van-Allen-Strahlengürtels, dessen innere Zone sich in einer Höhe von 700 bis 6000 Kilometern Höhe erstreckt. Auch das ist geplant und soll dazu beitragen, mehr über die Strahlung und ihre Auswirkungen auf Mensch und Maschine zu erfahren. „Wenn man sich in diese Umgebung begibt, hat man es mit ganz anderen Gegebenheiten zu tun, als wenn man beispielsweise zur Raumstation fliegt“, zitiert Space.com Isaacman. „Daraus können wir in Bezug auf die menschliche Gesundheit, die Wissenschaft und die Forschung eine Menge lernen.“
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Die gesammelten Daten sollen SpaceX dabei helfen, künftige Raumfahrzeuge zu verbessern – insbesondere im Hinblick auf die Strahlungsbelastung, die bei späteren Missionen noch größer werden dürfte. Schließlich will SpaceX mit seinem „Starship“ zum Mond und zum Mars fliegen – bereits für das Jahr 2028 hat Elon Musk kürzlich erste bemannte Mars-Flüge angekündigt. (tab)