„Pure Fiktion”: Kreml verweist Trump-Telefonat mit Putin ins Reich der Fabeln
Laut Medienberichten gab es ein Gespräch zwischen Trump und Putin über den Ukraine-Krieg. Der Kreml dementiert – Trump schweigt.
Washington, D.C./Berlin/Moskau – Donald Trump versprach während seines Wahlkampfes für die US-Wahlen 2024, den Krieg in der Ukraine innerhalb seiner ersten 24 Stunden als Präsident zu beenden. Es gibt Gerüchte, dass Trump bereits jetzt mit Wladimir Putin in Verhandlungen steht, um einen raschen Abschluss des Ukraine-Konflikts zu erreichen.
Die Washington Post berichtete, dass Trump angeblich mit dem russischen Präsidenten telefoniert und ihn vor einer Eskalation des Ukraine-Konflikts gewarnt habe. Der Kreml widersprach diesen Behauptungen jedoch. „Das ist völlig unwahr“, erklärte Dmitri Peskow, Sprecher des Kremls, laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax. „Es gab kein Gespräch.“ Er bezeichnete die Behauptungen als „reine Fiktion“. Es gebe keine „konkreten Pläne“ für eine Kommunikation mit Trump. Trump und seine Sprecher äußerten sich nicht über Gespräche zwischen dem designierten US-Präsidenten und dem russischen Präsidenten.
Ende des Ukraine-Kriegs: Auch Scholz will Gespräch mit Putin
Rainer Munz, Korrespondent von N-tv, erklärte, dass in den russischen Medien spekuliert wird, dass die Informationen möglicherweise vom Trump-Lager verbreitet wurden, um die Reaktion aus Europa zu testen. Während die Wahrheit hinter den Gerüchten unklar bleibt, kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz in der ARD-Sendung „Caren Miosga“ an, „demnächst“ mit Putin zu sprechen.
„Ja, ich habe mir vorgenommen, mit dem russischen Präsidenten zur richtigen Zeit zu sprechen“, erklärte der SPD-Politiker in der ARD-Sendung. „Aber ich bin ein verantwortlicher Politiker, ich mache das nicht im Alleingang“, fügte er hinzu. Scholz erklärte, dass ein Gespräch mit dem russischen Präsidenten viele vorherige Kontakte und Gespräche erfordert. Der Kanzler hatte bereits Mitte Oktober seine Bereitschaft betont, mit Putin über einen gerechten Frieden in der Ukraine zu sprechen.
Eine Lösung für den Ukraine-Krieg: Russland offen für Gespräche mit dem Westen
Putin hatte zuletzt erklärt, dass er offen für einen Dialog mit westlichen Staatsführern ist. Da diese jedoch den Kontakt zu Moskau abgebrochen hätten, will Putin nicht zuerst zum Hörer greifen. „Wenn sie sagen, dass Signale kommen, dann müssen wir auf sie warten. Bis jetzt gab es noch keine“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow laut Deutscher Presse-Agentur.
Meine news
Es ist fast zwei Jahre her, dass der russische Präsident und der deutsche Kanzler zuletzt miteinander gesprochen haben. Damals forderte er eine diplomatische Lösung und den Rückzug russischer Truppen aus der Ukraine. Wann Scholz nun mit Putin telefonieren wird, ist weiterhin unklar. Das Telefonat soll jedoch im Vorfeld des G20-Treffens stattfinden, berichtete die Zeit noch Anfang Oktober unter Berufung auf Regierungskreise.
Russische und Nordkoreanische Soldaten für eine Kursk-Gegenoffensive im Ukraine-Krieg
In der Zwischenzeit steigt die Gefahr einer weiteren Eskalation im Ukraine-Krieg. Aktuellen Berichten zufolge sollen Zehntausende Soldaten aus Russland und Nordkorea in Richtung der russischen Stadt Kursk verlegt werden. Die New York Times berichtete, dass Russland es offenbar geschafft hat, seine Truppen zusammenzuziehen, ohne Soldaten aus der Ostukraine abziehen zu müssen. Dies könnte bedeuten, dass Putin in Kürze an mehreren Fronten gleichzeitig Druck auf die ukrainischen Verteidiger ausüben wird.
Es gibt auch Hinweise darauf, dass die Ukraine sich in den vergangenen Monaten möglicherweise aufgrund ihrer Kriegstaktik in eine schwierige Lage gebracht hat. Der Analyst Konrad Muzyka von Rochan Consulting erklärte auf der Plattform X, dass der ukrainische Vorstoß in die russische Region Kursk „die ohnehin stark beanspruchten ukrainischen Streitkräfte noch weiter überfordert“ habe. (lw)