„Unbelehrbar“: Gemeinde bestraft Eltern, die Kinder zu spät aus Kita holen
In Grasbrunn holen Mütter und Väter ihre Kinder immer wieder zu spät aus der Kita ab. Darauf reagiert jetzt die Gemeinde und straft die Eltern ab.
Grasbrunn – Seit Jahren beklagen sich die Leiter der Kitas in Grasbrunn über Eltern, die ihre Kinder nicht pünktlich abholen. Nach zahlreichen Ermahnungen greift die Gemeinde nun zu drastischeren Mitteln und wird diese Eltern finanziell zur Kasse bitten. Zudem steigen auch die Essensgebühren für alle.
Alle Eltern unterschreiben bei ihrer Buchung, dass sie ihre Kinder grundsätzlich pünktlich in die Kitas bringen und von dort wieder abholen müssen. Einige Eltern verstoßen aber regelmäßig und wiederholt gegen diese Vereinbarung und passen ihre Betreuungszeiten auch auf Aufforderung nicht an. „Ich halte das für ein sehr ungerechtes Verhalten dieser Eltern“, sagte Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) im Hauptausschuss. „Wir müssen für die Kinder, die deutlich zu spät abgeholt werden, Personal anbieten. Diese Mehrkosten müssen alle anderen mitbezahlen.“ Daher will man ab 1. September diese „unbelehrbaren“ Eltern zwangsweise in eine längere und damit teurere Buchungszeit eingruppieren.
Essensgeld wird auch angehoben
Erhöht für alle werden die Essensgebühren von fünf auf sechs Euro je Tag. Entsprechend einer Kalkulation der Kosten für Personal und Lebensmittel aus dem Jahr 2022 in den Einrichtungen Kinderhaus Harthausen und Kinderwelt Grasbrunn, in denen frisch gekocht wird, hätte die Essensgebühr bereits damals auf 6,50 bis 7 Euro angehoben werden müssen, um nahezu kostendeckend zu sein. In diese Kalkulation flossen noch nicht einmal die Betriebskosten inklusive Strom und Wasser ein, da diese jeweils für die gesamte Einrichtung anfallen und nicht hinsichtlich der Küche separiert werden können. Für den Kindergarten Honigblume, der durch die Gemeinschaftsverpflegung Asenbrunner versorgt wird, kostet ein Essen derzeit 4,40 Euro zuzüglich Personalkosten für eine Küchenmitarbeiterin und Betriebskosten. Um diese Kosten besser auszugleichen, schlug die Verwaltung eine Anhebung der Essensgebühr um einen Euro auf 6 Euro für alle Kinder vor.
Die Anhebung des Essensgeldes erhöht die Einnahmen der Gemeinde um rund 60 000 Euro pro Jahr. Der Hauptausschuss beschloss die Erhöhung sowie die Einführung von Strafgebühren einstimmig.
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