Riesen-Ärger um Elon Musk: Trump-Freund beschimpft Steinmeier und verhunzt Scholz‘ Namen
Milliardär Elon Musk macht nicht nur unverhohlen Wahlwerbung für die AfD vor der Bundestagswahl 2025. Jetzt geht er auch auf Olaf Scholz los und beleidigt Bundespräsident Steinmeier.
Berlin – Immer Ärger mit Elon Musk. Der Tech-Milliardär polarisiert – und das nicht erst seit der US-Wahl. Dort unterstützte der Tesla-Gründer offen und prominent den späteren Wahlsieger Donald Trump. Unter anderem mit einer fragwürdigen Lotterie samt Millionen-Gewinn für Leute, die ihr Häkchen auf dem Wahlzettel bei Trump setzten. Zur Belohnung gibt es eine Beraterrolle in der Trump-Regierung als Leiter der Abteilung für Regierungseffizienz. Seinen Einfluss versucht der Milliardär seitdem aber weit über die US-Grenze hinaus geltend zu machen.
Musk mischt sich vor Bundestagswahl ein und wirbt für AfD – Riesen-Kritik nach Gastbeitrag
Beispielsweise in Deutschland. Hier findet bekanntlich im Februar 2025 die vorgezogene Bundestagswahl statt. Auf seiner hauseigenen Social-Media-Plattform X, vormals als Twitter bekannt, schrieb Musk dort zuletzt, die AfD sei eine Art letzte Hoffnung für Deutschland bei der anstehenden Wahl. Die Aufregung um Musks Person wurde nur noch größer, als dieser kurz nach Weihnachten in der Welt am Sonntag einen Gastbeitrag veröffentlichte, in dem er erneut für die AfD warb. Der Aufschrei war riesig, die Meinungschefin des Blattes etwa kündigte nach Veröffentlichung. Auch aus der Politik kamen bestürzte Reaktionen, gar Union und Grüne waren sich selten so einig wie bei der Kritik am Beitrag.
CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz, in den Umfragen zur Bundestagswahl klar führend, nannte Musks Kommentar etwa „übergriffig“. Grünen-Fraktionsvize Andreas Audretsch warnte nach dem Beitrag davor, dass Milliardäre wie Musk so den „demokratischen Diskurs untergraben“. SPD-Chef Lars Klingbeil verglich Musk mit Putin. Die Gegen-Worte halten Elon Musk aber offensichtlich nicht davon ab, weiterhin in dieselbe Kerbe zu schlagen.
Immer Ärger mit Elon Musk: Tesla-Milliardär beschimpft Bundespräsident Steinmeier als „Tyrann“
Vielmehr geht Musk nun offen und unverhohlen auf deutsche Spitzenpolitiker los. Jetzt ist sogar der oberste politische Amtsträger Deutschlands, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, in den Fokus der Beleidigungen des Trump-Beraters gerückt. Auf X schrieb Musk am Silvestertag, Steinmeier sei ein „anti-demokratischer Tyrann“ und fügte noch ein „Schande über ihn“ hinzu. Das Bundespräsidialamt sagte auf Nachfrage der dpa, man habe den Kommentar zur Kenntnis genommen, äußere sich aber nicht dazu.
Musk nimmt mit seinem Kommentar Bezug auf das Posting einer AfD-nahen Influencerin, die Steinmeier attackierte, nachdem dieser sich vor wenigen Tagen bei seiner Rede zur Auflösung des Bundestages gegen Einflussnahme von außen gewandt hatte. Dabei hatte das Staatsoberhaupt explizit auch die Plattform X genannt.
Musk gegen deutsche Politiker: Auch Kanzler Olaf Scholz im Kreuzfeuer des Milliardärs
Steinmeier steht aber nicht als einziger hochrangiger Politiker persönlich in Musks Kreuzfeuer. Bereits nach dem Bruch der Ampel-Koalition hatte Musk über Kanzler Olaf Scholz geschrieben, er sei „ein Narr“. Am Montag legte er nun einen weiteren verunglimpfenden Post nach, verhunzte Scholz‘ Namen.
Musk, der auf X inzwischen „Kekius Maximus“ heißt, reagierte auf den Beitrag eines zumindest als wohl populistisch einzuschätzenden anderen X-Accounts, in dem der Protest deutscher Politiker gegen Musks Beitrag in der Welt am Sonntag kritisiert wird. Scholz nannte Musk in seinem Satz „Kanzler Olaf Schitz oder was auch immer sein Name ist“. Möglicherweise eine Umwandlung des Wortes „shit“, die Musk sich hier zunutze machte, um den Bundeskanzler bloßzustellen. Beigefügt von einem „Er wird verlieren“, wohl bezogen auf die Bundestagswahl 2025 im Februar.
Elon Musk geht auf deutsche Politiker los – entsetzte Reaktionen auf X: „Niveaulos“
Natürlich stimmt manch ein Follower dem Tech-Milliardär in seinen Ausführungen zu. Durchweg positives Echo bekommt Musk derweil für seine Äußerungen über deutsche Politiker aus seiner Community nicht. „Niveaulos“ ist dort in den Kommentaren zum Post auch durchaus zu lesen, genauso wie die Aufforderung, endlich mal etwas Respekt vor anderen Spitzenpolitikern zu haben.
So groß die Kritik an Musk auch ist: Sorgen, dass er zu großen Einfluss auf die Wahlen 2025 in Deutschland hat, hat jedenfalls nicht jeder. Ex-Grünen-Größe Boris Palmer, durchaus für seine deutlichen Worte bekannt, sieht in Musks Ausführungen „keine echte Gefahr für die Demokratie“. In den USA sehen die Demokraten hingegen bereits Trumps Einfluss durch Musk schwinden. (han)