Reitz-Thema: Drei Punkte sind bei Merz-Rede aufgefallen - nur einer ist positiv!
Die CDU hat grünes Licht für den Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD gegeben. Der designierte Kanzler hielt beim Parteitag der CDU eine Rede. Dabei seien drei Dinge aufgefallen, sagt FOCUS-online-Chefkorrespondent Ulrich Reitz.
Ein positiver Punkt: „Rambo Zambo ist vorbei. Die Feierei, die Euphorie. Es gibt keine Euphorie, hat Friedrich Merz gesagt. Wir reden von einer Arbeitskoalition. Und das wird dann auch konkreter. Diese Koalition tritt nicht an mit der gesellschaftspolitischen Attitüde der Ampelregierung. Das rot-grüne Zeug soll raus, das ist die Botschaft. Ob er das umsetzen kann, ist eine andere Frage."
Der Rede von Merz beim kleinen Parteitag kann Ulrich Reitz auch etwas Positives abgewinnen
Zwei Dinge sind Reitz negativ aufgefallen. „Europa ist bedroht. So hat es Friedrich Merz gesagt. Europa sei bedroht durch radikalisierte Bürger. Wahr ist, dass immer mehr Menschen rechts, rechtskonservativ oder so ähnlich wählen. Aber von radikalisierten Bürgern zu reden, die die EU bedrohen? Wo sind wir denn? Die radikalisierten Bürger sind auch Wähler und ob sie wirklich radikalisiert sind oder nur sauer auf die EU, weiß ich nicht.“
Ukraine "ohne Wenn und Aber" - das ist "nicht das Wesen der Diplomatie"
Und Reitz ist noch ein weiterer Aspekt von Merz‘ Rede negativ aufgefallen: „Natürlich kann man sagen als deutscher Bundeskanzler, man stellt sich an die Seite der Ukraine. Aber Friedrich Merz hat Formulierungen benutzt, an die man ein großes Fragezeichen setzen kann. Die eine lautet: „Ohne Wenn und Aber“.
Deutschland stellt sich unter seiner Kanzlerschaft „ohne Wenn und Aber“ an die Seite der Ukraine. Das ist nicht das Wesen von Diplomatie. Das Wesen von Diplomatie ist auch nicht, wie Friedrich Merz weiter gesagt hat, "kein Vermittler" zu sein, ausdrücklich kein Vermittler zu sein. Der Verzicht auf eine Vermittlerrolle und sich treu wie ein Vasall an die Seite der Ukrainer zu stellen. Das wird sich nicht durchhalten lassen.“
