Max Eberl spricht offen über sein frühes Aus bei RB Leipzig

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Der FC Bayern und RB Leipzig eröffnen den 15. Bundesliga-Spieltag. Auf Max Eberl wartet ein Wiedersehen, das nur scheinbar brisant wirkt.

München – Vor seinem Amtsantritt beim FC Bayern im März dieses Jahres sorgte Max Eberl auf mehreren Ebenen für Aufsehen.

Eberls brisante neun Monate bei RB Leipzig

Der 51-Jährige heuerte am 1. Dezember 2022 als Geschäftsführer Sport bei RB Leipzig an und fiel bei etlichen Bundesliga-Fans in Ungnade. Allen voran Teile der Anhängerschaft seines Ex-Klubs Borussia Mönchengladbach warfen Eberl vor, den im Januar 2022 erfolgten Rücktritt unter dem Vorwand einer psychischen Erkrankung vollzogen zu haben, um bei den Roten Bullen anzuheuern.

Als Eberl und RB dann Nicolas Seiwald aus Salzburg verpflichteten, sah sich der Sportchef damit konfrontiert, ebenjene Transferpolitik zu verteidigen, die er in der Vergangenheit kritisiert hatte. Eberl galt als Reiz- und Hassfigur, bis im September 2023 seine Entlassung verkündet worden war - was wiederum Gelächter bei den Fans auslöste, da beide Seiten nur neun Monate zuvor äußerst ambitioniert wirkten.

Eber l wollte den FC Bayern „vom Thron stoßen“

Das Interesse an der gescheiterten Liebesbeziehung zwischen Leipzig und Eberl flammt vor dem Aufeinandertreffen beider Vereine in der Allianz Arena (Freitag, 20.30 Uhr) neu auf. So viel gibt es da aus Sicht des heutigen Bayern-Bosses aber gar nicht zu erzählen.

Oliver Mintzlaff lockte Max Eberl im Jahr 2022 zu RB Leipzig
Oliver Mintzlaff lockte Max Eberl im Jahr 2022 zu RB Leipzig (v.l.) © IMAGO/Frank Hoermann / SVEN SIMON

Ich habe Leipzig damals gemacht, weil ich Bayern angreifen wollte. Es war die große Vision, Bayern in ihrem Reigen der Titel vom Thron zu stoßen. Beide Seiten haben nach einem Jahr erkannt, dass RB und Max Eberl vielleicht nicht so passt“, sagte Eberl auf der Spieltagspressekonferenz des Rekordmeisters. „Das ist nicht dramatisch, das finde ich auch nicht schlimm.“

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass Eberl jetzt ausgerechnet bei dem Klub unter Vertrag steht, dessen Dominanz er brechen wollte. Seit März hat er die Aufgabe, diese wiederherzustellen. Das ist im DFB-Pokal missglückt, dafür will der FC Bayern am Saisonende die 34. Meisterschaft feiern.

Eberl spürt „überhaupt keinen Zorn“

Zugleich ist es indirekt Eberls Aufgabe, Marco Rose in Bedrängnis zu bringen. Der Trainer, zu dem er „eine sehr, sehr enge Beziehung“ pflege, steht trotz der Siege gegen Eintracht Frankfurt (3:0, 2:1) und Holstein Kiel (2:0) unter Beobachtung. Bei einer Niederlage in München ständen neun Punkte Rückstand zu Buche, darüber hinaus haben die Leipziger nach sechs Pleiten in der Champions League keine Chance aufs Achtelfinale.

Da wirkt es doch verlockend, RB-Boss Oliver Mintzlaff die Weihnachtstage zu vermiesen, oder? Nein, befindet Eberl. Das Verhältnis zu Mintzlaff sei „total professionell. Wir haben uns hingesetzt, es mannhaft besprochen. Ich habe mich für die Zusammenarbeit bedankt, nachdem wir den Vertrag aufgelöst hatten“, betonte der Bayern-Boss und ergänzte: „Da ist überhaupt kein Zorn, keine Wut — da ist Rivalität. Oli will, dass RB gewinnt, wir wollen, dass die Punkte in der Allianz Arena bleiben.“

Daher sei alles in Ordnung - und am Ende geht es auch „nur“ um Fußball und nicht um persönliche Eitelkeiten.

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