Individualität zieht Massen an: Großer Ansturm auf Altbayerischen Christkindlmarkt
Der Altbayerischer Christkindlmarkt in Benediktbeuern war auch in diesem Jahr wieder ein Besuchermagnet. Besonders das individuelle Kunsthandwerk lockte viele Kunden an.
Benediktbeuern – Der Duft von Kohlegrill und Bratwürsten liegt in der Luft, aus den Tassen dampft heißer Glühwein, und aus den mit Tannengrün und Lichterketten verzierten Holzhütten glitzern und funkeln die weihnachtlichen Waren. Schon bei der Eröffnung des Altbayerischen Christkindlmarktes in Benediktbeuern um 10 Uhr morgens musste man Glück haben, um noch einen der begehrten Parkplätze zu ergattert. Zahlreiche Besucher aus nah und fern zog am Sonntag der traditionelle Markt in seinen Bann.

„Mein Mann kommt aus Bichl und ich aus Antdorf, wir sind eigentlich jedes Jahr hier und treffen uns mit einigen Verwandten“, sagt Franziska Illing, während sie sich an einem Stand bunt leuchtende Dekosterne ansieht. Besonders gefalle ihr, das handgemachte und besondere Sortiment auf dem Christkindlmarkt. Und: „Für die Kinder ist es ein toller Ausflug.“ Auch eine Besucherin aus Schäftlarn sind die großen, faltbaren Sterne zum Aufhängen ins Auge gefallen. Sie schlendert mit ihren Kindern von Hütte zu Hütte. „Mir gefällt es total gut, dass die Standl hier über den ganzen Dorfkern verstreut sind und auch, dass der Markt so groß und vielseitig ist.“ Dafür lohne sich die Anreise allemal.

Seltene Haarnadeln für Steckfrisuren
„Ich hab‘ alles, was glitzert und funkelt“, sagt Sabine Sziedat. Seit elf Jahren verkauft sie an einem Stand vor ihrem Friseursalon „Hairg‘richt“ Haarschmuck, Stecknadeln und Ohrringe. „Ich habe vor allem viele recht seltene Haarnadeln, die die Frauen für die traditionellen Steckfrisuren benötigen.“ An einer Puppe demonstriert Sziedat einer Besucherin, wie sie die Nadel am besten im Haar befestigt. „Dazu gibt es hier auch mein Buch, das ich über Flechtfrisuren geschrieben habe“, erklärt sie. Eine große Freude bereite der Friseurin, dass auch Mädchen und Kinder kommen. „Hier gibt es auch ein paar Sachen für den kleinen Geldbeutel. Vorhin hat ein Mädchen sich total gefreut, dass sie für 1,50 Euro eine Haarnadel als Geschenk für ihre Mama gefunden hat.“
Unser Verein ist seit vielen Jahren fester Bestandteil am Christkindlmarkt, schon unsere Mütter haben hier Glühwein verkauft.
Gute Laune verbreiten die Mädels der „Beira Garde“. Sie bringen Glühwein, Flammkuchen und Kaiserschmarrn unter die Leute. „Wir haben sogar den einzigen Rosé-Glühwein hier am Markt, der kommt super an“, sagt Ronja Schambeck. „Unser Verein ist seit vielen Jahren fester Bestandteil am Christkindlmarkt, schon unsere Mütter haben hier Glühwein verkauft.“ Gemeinsam mit Christine Geiger und Larissa Hauth übernimmt sie die erste Verkaufsschicht. „Hinter unserer Hütte ist unsere Küche, da wird auch der Kaiserschmarrn frisch gemacht“, sagt sie. „Insgesamt arbeiten wir heute über den Tag verteilt zu elft.“ Und dabei legen sie sich mächtig ins Zeug. Schon am Samstag haben die Garde-Mädels zusammen angepackt und ihren Stand aufgebaut und festlich verziert. „Immerhin ist das fast unsere einzige Einnahmequelle für die Faschingskostüme“, erklärt Christine Geiger.
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Einen Kombistand aus Kulinarischem und selbstgemachtem Kunsthandwerk gibt es bei Familie Baumgartner. Seit 25 Jahren verkaufen sie am Christkindlmarkt Kinderpunsch und Glühwein. Dazu gibt es schön bemalte Platzerldosen, Schilder, Kerzengläser. „Das mache ich mit einer speziellen Transfertechnik“, erklärt die Künstlerin Anja Baumgartner.
Großes Interesse an Baby-Sachen
Eine Traube an Müttern und Familien tummelt sich vor dem Stand „Etwas Nähideen“. Neben Dekoration aus Holz gibt es hier allerlei Selbstgenähtes für Kinder und Babys. Halstücher, Kuscheltiere und Schlauchschals mit niedlichen Motiven sind sehr gefragt. Schräg gegenüber verkaufen Norbert Raab und seine Frau Margit Schmid-Raab aus Holz gefertigte Bilderrahmen mit Beleuchtung und verschiedenen winterlichen Motiven. „Ich erstelle alles Mögliche aus altem Scheunenholz aus der Region“, erklärt der Königsdorfer. „Immer wenn eine Scheune abgerissen wird, frage ich, ob ich etwas Holz haben kann.“
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Daraus entstehen dann etwa Adventskränze, die in einer alten Schublade dekorativ in Szene gesetzt sind, oder Landschaftsmotive in alten Ziegelformen und Stiftehalter. „Ich mache auch vieles auf Bestellung, etwa wenn jemand einen Rahmen für ein bestimmtes Bild haben möchte“, sagt Raab. Und eine Kundin an seinem schick beleuchteten Stand meint: „Genau das macht den Markt aus. Hier gibt es noch richtig individuelles und hochwertiges Kunsthandwerk.“