Josef Brustmann übernimmt Schirmherrschaft von Bürger für Bürger – „Hoffen auf die Strahlkraft“

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Neuer Schirmherr bei Bürger für Bürger ist Josef Brustmann (Mi.). Vorsitzende Eva-Maria Rühling und ihr Stellvertreter Ernst Wieser. © Hans Lippert

Der Kabarettist Josef Brustmann übernimmt die Schirmherrschaft für den Wolfratshauser Nachbarschaftsverein Bürger für Bürger.

Wolfratshausen – Er müsse sich jetzt erst einmal am Untermarkt einen Schirm kaufen, scherzte Josef Brustmann: „Ich habe in meinem Leben noch nie einen besessen.“ Schirmherr des Wolfratshauser Vereins Bürger für Bürger sei er trotzdem sehr gerne geworden. „Ich habe hier so eine Basis an Menschlichkeit gespürt. Das möchte ich gerne unterstützen und schauen, was ich bewegen kann“, sagte er bei der offiziellen Bekanntmachung am Mittwochvormittag.

Für die Vorsitzende Eva-Maria Rühling passt der in Waldram aufgewachsene Kabarettist ideal zum Verein. „Jeder ist wer“ heißt seine jüngst erschienene Biografie, und genau das sei auch das Prinzip der Nachbarschaftshilfe: „Für uns ist jeder wichtig, ohne Ausnahme. Wer Hilfe braucht, ist bei uns richtig.“

Seit 33 Jahren kümmert sich der Verein um die Menschen in Wolfratshausen und Umgebung: Er bietet unter anderem betreute Spielgruppen für Kleinkinder, vermittelt Babysitter, bringt in der Freizeitbörse Unternehmungslustige zusammen und hilft Asylsuchenden. Der Schwerpunkt aber liegt auf der Seniorenarbeit, erläuterte Rühling: „2023 hatten wir insgesamt 487 Veranstaltungen für Senioren.“ Auf dem Programm stehen hier beispielsweise Kinobesuche, Sportangebote, Tagesausflüge und ein Digital-Café für Handy- und Computerprobleme. Außerdem werden in der Seniorenhilfe derzeit 135 ältere Menschen zu Hause betreut.

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„Über 240 Ehrenamtliche leisten im Jahr mehr als 28 500 Helferstunden“, bilanzierte Rühling. Das Problem: Das breite soziale Angebot „vor der Haustür“ sei zu wenig bekannt – vor allem unter potenziellen Spendern und Sponsoren. „Wir würden gerne noch mehr Leute in Notlagen unterstützen. Aber dafür brauchen wir Geld.“ Deshalb habe sie schon lange nach einem passenden Schirmherrn Ausschau gehalten, erklärte die Vorsitzende. „Vor allem suchten wir jemanden, dessen Name und Engagement dazu beiträgt, dass immer mehr Mitbürger von unserer Arbeit und den Hilfsmöglichkeiten unseres Vereins erfahren.“ Mit Josef Brustmann sei man sich schon im ersten ausführlichen Infogespräch einig geworden.

Der gebürtige Waldramer, jetzt in Icking lebend, zeigte sich vom Programm der Nachbarschaftshilfe beeindruckt: „Das ist ein Vorzeigeprojekt, auf das wir mehr Licht fallen lassen müssen“, betonte der 68-Jährige, der 2019 einen Stern am Wolfratshauser Walk of Fame erhalten hatte. Traurig finde er, dass der Verein für seine soziale Arbeit nicht mehr finanzielle Unterstützung aus öffentlicher Hand bekommt. Er sei er gerne bereit, als Schirmherr projektbezogen nach Geldgebern zu suchen. „Für mich selber kann ich ganz schlecht betteln“, meinte er. „Für andere schon.“ Zudem wolle er durch Benefizveranstaltungen für Einnahmen sorgen – zum Beispiel mit einer Lesung aus seinem neuen Buch. Konkrete Pläne gibt es aber noch nicht.

Für beide Seiten ist die Schirmherrschaft eine Premiere. „Wir werden uns langsam daran hintasten, was wir mit Herrn Brustmann gemeinsam bewegen können“, sagte Rühling. „Wir hoffen auf die Strahlkraft seines Namens.“ Die soll die Wahrnehmung künftig noch mehr auf den Verein und seine dringend notwendige Arbeit lenken.

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