Risiko für Umwelt und Gesundheit - KI entdeckt in alten Karten Tausende stillgelegte „Zombie-Ölquellen“

Ein neues KI-Programm hat in historischen Karten tausende verlassene Ölquellen entdeckt. Diese stillen Umweltverschmutzer setzen Methan frei und gefährden Grundwasser. Die geschätzte Gesamtzahl der verwaisten Quellen ohne Papiere - die nicht formell im Besitz oder dokumentiert sind - liegt zwischen 310.000 und 800.000.

Umweltgefahr durch „Zombie-Pits“ 

Laut der portugiesischen „ZAP“ birgt eine verlassene Ölquelle erhebliche Umweltgefahren. Methanemissionen dieser Quellen (auch „Zombie-Pits“ genannt) tragen erheblich zum Klimawandel bei. Die KI fand die unbemerkten Ölquellen in historischen topografischen Karten. 

Die Entdeckungen wurden durch Satellitenbilder und Geländeuntersuchungen bestätigt. Charuleka Varadharajan vom Berkeley Lab, Kalifornien, erläuterte gegenüber „ZAP“: „Dieses Problem gleicht der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen, da wir versuchen, einige unbekannte Brunnen zu finden, die unter vielen anderen dokumentierten Brunnen verstreut sind.“

Forscherin berichtet: „Wir haben bewusst konservativ gearbeitet“

Forscher haben ein fortschrittliches maschinelles Lernprogramm darauf trainiert, Ölsymbole auf alten Karten zu erkennen. Laut „ZAP“ konnten mehr als 1000 nicht dokumentierte Ölquellen mit hoher Genauigkeit identifiziert werden. Varadharajan fügt hinzu: „Wir haben bewusst konservativ gearbeitet und falsche Negative in Kauf genommen.“

Forscher verwandeln größten Klima-Killer in einen wertvollen Rohstoff

US-Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben währenddessen eine Methode entwickelt, um das Treibhausgas Methan bei Umgebungstemperatur und normalem Luftdruck aus der Atmosphäre zu entfernen. Die Katalysator-Kombination aus einem Zeolith und einer Alkoholoxidase ermöglicht die Umwandlung von Methan in Methanol und anschließend in Formaldehyd. 

Diese Substanzen können zur Kunststoffproduktion genutzt werden. "Wir wollen Methan aus der Atmosphäre entfernen und es in etwas Nützliches umwandeln", erklärte der Forscher Michael Strano.