Inflation in Deutschland sinkt im Februar – aber nur in manchen Bundesländern
Die Inflation in Deutschland hat sich im Februar regional unterschiedlich entwickelt. Besonders ärgerlich ist das für die vielen Menschen in einem süddeutschen Bundesland: Bei ihnen ist die Teuerungsrate gestiegen.
Berlin - Die deutsche Inflation ist ersten Daten aus den Bundesländern zufolge im Februar ähnlich stark gestiegen wie im Januar. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen zwischen 1,9 und 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Entwicklung verlief dabei uneinheitlich: In Bayern, Hessen, NRW und Sachsen sank die Teuerungsrate, während sie in Brandenburg unverändert blieb und in Baden-Württemberg stieg.

Im Januar war die bundesweite Teuerungsrate überraschend auf 2,3 Prozent geklettert, nachdem sie im Dezember noch auf 2,6 Prozent gestiegen war. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen sagen für Februar einen unveränderten Wert von 2,3 Prozent voraus. Das Statistische Bundesamt will eine erste bundesweite Schätzung noch am Freitagnachmittag veröffentlichen.
Dienstleistungen und Lebensmittel: Das sind die Inflationstreiber aktuell
Den Länderdaten zufolge verteuerten sich insbesondere Dienstleistungen und Lebensmittel. In Bayern etwa mussten für Dienstleistungen (ohne Nettokaltmiete) 5,2 Prozent mehr bezahlt werden als im Februar 2024. Nahrungsmittel verteuerten sich um 3,7 Prozent, während sich Haushaltsenergie um 2,9 Prozent verbilligte.
Der Inflationsdruck in Deutschland lässt einer Umfrage zufolge trotz der anhaltenden Konjunkturflaute kaum nach. Das Barometer für die Preiserwartungen der Unternehmen sank im Februar minimal auf 19,4 Punkten, nach 19,5 Zählern im Januar, wie das Münchner Ifo-Institut bei seiner Manager-Umfrage herausfand. „Trotz der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung bleibt die Inflation in Deutschland vorerst über dem Zielwert der Europäischen Zentralbank“, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Diese strebt einen Wert von zwei Prozent an. Die Währungshüter dürften ihren als Leitzins geltenden Einlagensatz in der kommenden Woche angesichts des nachlassenden Inflationsdrucks zum sechsten Mal seit Juni 2024 senken - auf 2,50 Prozent. (reuters, lf)