Das Wetter im Blick: Unnormal warm ist das neue Normal

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Die Wetteraussichten für den November sind ähnlich diffus, wie der oft neblige Ausblick in die Landschaft. © ck

Der Erdinger Diplom-Forstwirt und Wetter-Mann Christian König befasst sich mit dem Wetter, das uns erwartet.

Landkreis – Wenn der Monat November genannt wird, tauchen bei den meisten von uns wenig freundliche und sympathische Bilder im Kopf auf. Der elfte Monat im Jahreskreis steht nun mal aufgrund seiner fortgeschrittenen Nachtlänge und Neigung zu neblig trüben oder feucht-kalten Wetterlagen ganz unten in der Beliebtheitsskala. Nicht umsonst befinden sich im Kirchenjahr auch eine ganze Serie von trübsinnigen Gedenk- und Feiertagen in diesem Monat. Zudem ist erwiesen, dass ältere Menschen in den Übergangsjahreszeiten rein statistisch häufiger sterben als in den Sommer- und eigentlichen Wintermonaten. Die vielen Grablichter in der Dämmerung führen uns zudem, ob wir wollen oder nicht, die Endlichkeit unseres Daseins mit aller Deutlichkeit vor Augen.

Süßes oder saures? So wird das November-Wetter im Landkreis Erding

In den letzten Jahrzehnten hat sich außerdem eine bei uns nicht beheimatete Tradition mit bedrohlich dreinschauenden Kürbisköpfen etabliert: Halloween. So wird einem pünktlich zum Monatswechsel auch von den ganz Jungen unter uns das Gruseln gelehrt. „Süßes oder Saures?!“ heißt es dann, wenn man unverhofft nach dem Klingeln oder Klopfen an der Tür eine Gruppe von Kindern vor der Türe vorfindet.

Diese Frage lässt sich aber auch in Bezug auf das Novemberwetter stellen: Süßes wären wohl überdurchschnittlich viele milde und relativ freundliche Tage mit möglichst vielen Stunden Sonnenschein. Das eher Saure besteht aus allen Grauschattierungen, viel Nebel, Feuchtigkeit oder ruppigen Herbststurmlagen, die über unsere Region hinwegfegen. In gewisser Weise kann der November eine breite Palette von föhnigem Sonnenschein mit bis zu 20 Grad bis hin zu Dauerschneefall, Frost und Verkehrschaos bieten! Die Wirklichkeit liegt aller Wahrscheinlichkeit nach mal wieder irgendwo dazwischen - was auch die Mittelfrist Prognosen tendenziell bestätigen.

So muss auch die Frage nach dem ersten offiziellen Flockenwirbel bei uns völlig offengelassen werden. Bedingt durch den Klimawandel dürfte es allerdings weniger wahrscheinlich sein, dass wir zumindest vor St. Martin (11. November) die Schneeschaufel benötigen. Die besorgten Mamas von den Kleinsten würde dies beim Vorbereiten des Laternengangs mit Sicherheit freuen.

ck

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