Ohne die Fesseln der Ampel: SPD und Grüne legen in Umfrage plötzlich zu

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In einer neuen Umfrage zur Bundestagswahl wittern SPD und die Grünen plötzlich Morgenluft. Auch in der Kanzlerfrage machen Scholz und Habeck Boden gut.

Berlin – Kaum ist die Ampel-Koalition Geschichte, können SPD und die Grünen wieder punkten. In einer neuen Insa-Umfrage zur Bundestagswahl für die Bild-Zeitung können die beiden Regierungsparteien weiter zulegen. Die FDP stagniert und verharrt weiterhin knapp unter der Fünf-Prozent-Hürde – die Furore rund um das „D-Day“-Partei schadete den Liberalen in der Wählergunst bisher also noch nicht. CDU/CSU und die AfD verlieren derweil an Prozentpunkten.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Kanzler Olaf Scholz (SPD) unterhalten sich im Bundestag. (Archivfoto)

Umfrage zur Bundestagswahl: SPD und Grüne holen auf – Union und AfD verlieren leicht

SPD und Grüne haben in der Insa-Umfrage im Vergleich zur Vorwoche leicht zugelegt. Die Grünen kommen in der Befragung für die Bild auf 13 Prozent – das sind zwei Punkte mehr als in der Vorwoche. Die Kanzlerpartei SPD legt um einen Punkt auf 16 Prozent zu. Der Wert für die FDP ist mit 4,5 Prozent unverändert. Die Union verliert einen Punkt und kommen auf 31,5 Prozent. Die AfD liegt bei 18,5 Prozent (minus ein Punkt).

Die Linkspartei hält mit 3,5 Prozent ihren Wert aus der Vorwoche – ebenso wie das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das unverändert bei 7,5 Prozent steht. Hier ein Überblick über die Zahlen der neuen Umfrage:

Partei Prozentpunkte
CDU/CSU 31,5 (-1)
AfD 18,5 (-1)
SPD 16 (+1)
Die Grünen 13 (+2)
BSW 7,5 (±0)
FDP 4,5 (±0)
Die Linke 3,5 (±0)
Sonstige 5,5 (±0)

Das Institut Insa befragte von Freitag bis Montag 2003 Bürgerinnen und Bürger, wen sie wählen würden, wenn schon am Sonntag Bundestagswahl wäre.

Die nächste Bundestagswahl ist nach dem Bruch der Ampel-Koalition von Kanzler Olaf Scholz (SPD) für den 23. Februar 2025 geplant. Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.

Kanzlerfrage: Habeck vor Bundestagswahl nur wenige Prozente hinter Merz

Viel Bewegung gibt es nach neuen Umfragezahlen auch im Dreikampf ums Kanzleramt: Laut aktuellem RTL/ntv-Trendbarometer kann sich Olaf Scholz (SPD) um drei Prozentpunkte im Vergleich zur Vorwoche verbessern und erreicht mit 16 Prozent wieder den Wert wie zu Beginn des Monats November. Robert Habeck (Grüne) gewinnt gegenüber der Vorwoche zwei Punkte hinzu und kommt auf 24 Prozent.

Friedrich Merz (CDU) verliert hingegen zwei Prozentpunkte und sinkt auf 28 Prozent. 32 Prozent der Befragten würden sich für keinen von den drei Kanzlerkandidaten entscheiden. Letzte Woche waren es noch 35 Prozent.

Kanzlerkandidat Prozentpunkte
Olaf Scholz (SPD) 16 (+3)
Friedrich Merz (CDU) 28 (-2)
Robert Habeck (Grüne) 24 (+2)
Keiner der Kandidaten 32 (-3)

Ukraine-Politik nach Bundestagswahl: Weder in Scholz noch in Merz großes Vertrauen

Doch wem vertrauen die Deutschen mehr in der Ukraine-Politik? Dem Trendbarometer zufolge liegen Bundeskanzler Olaf Scholz und Oppositionsführer Friedrich Merz bei der deutschen Bevölkerung in dieser Frage nahezu gleichauf. 32 Prozent trauen eher Scholz zu, die richtigen Entscheidungen zu treffen, 31 Prozent nennen hier Merz. 37 Prozent trauen es keinem der beiden Kanzlerkandidaten zu.

Die Daten zu Kanzler- und Parteipräferenzen wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 26. November bis 2. Dezember 2024 erhoben. Datenbasis: 2.502 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte. (nak/dpa)

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