Eine Stadt in Trauer - Opfer des Messer-Anschlags in Solingen setzten sich für Integration ein

Unter den Toten der Messer-Attacke befindet sich der 67-jährige Stefan S. Er arbeitete bei den Kalkwerken Oetelshofen in Wuppertal. Die Mitarbeiter seien tief betroffen vom Verlust ihres langjährigen Kollegen, wie die „Rheinische Post“ berichtet.

Der Geschäftsführer Till Iseke schrieb in einem Nachruf: „Lieber Stefan, Du warst uns Kollege und Freund zugleich und ein Mensch, der über den Tellerrand hinausgeschaut und Werte wie Offenheit und Toleranz gelebt hat. Dass du bei einem friedlichen Fest durch einen niederträchtigen Angriff tödlich verletzt wurdest, macht uns fassungslos, wütend und traurig.“ Bei dem Anschlag durch den 26-jährigen Syrer Issa Al H wurden auch ein 56-jähriger Mann und eine 56 Jahre alte Frau getötet.

Kulturverein Cobra: „Wir sind immer noch geschockt“

Unter den Verletzten waren außerdem Mitglieder des Solinger Kulturvereins Cobra, wie der Verein auf seiner Facebook-Seite mitteilte. Es habe sich dabei um ein Vorstandsmitglied und Gäste des Klubs gehandelt. „Wir sind immer noch geschockt nach den Ereignissen von Freitagabend. Wir empfinden tiefe Trauer für die Toten und großes Mitgefühl für ihre Angehörigen“, heißt es in dem Post. Weiter wollte sich der Kulturverein nicht äußern.

Die 56-jährige Frau, die an den Folgen des Angriffs verstarb, war Mitglied des Ohligser Turnvereins (OTV). Sie hinterlässt einen Sohn und einen Ehemann, die ebenfalls verletzt wurden. Die Frau habe sich in der OTV-Kanuten-Sektion engagiert und sich für Integration eingesetzt.

Ein Jahr nach seiner Flucht nach Deutschland wurde der Iraner Siavash H. bei dem Angriff verletzt. Er sagte gegenüber dem „WDR“, dass er dem Täter kurz vor der Tat noch direkt in die Augen gesehen habe. Er wurde mit dem Messer im Nacken schwer verletzt, die Wunde wurde mit 21 Stichen genäht.

Die ärztliche Leitung des städtischen Klinikums Solingen, vertreten durch Thomas Standl, gab am Sonntag bekannt, dass die schwer verletzten Patienten auf dem Weg der Besserung seien. Sie haben gute Chancen auf vollständige Genesung, sofern keine unvorhergesehenen Komplikationen auftreten.