Investor gesucht: Historisches Ensemble in der Innenstadt steht zum Verkauf
Martha-Pizzarei, Brameshuber und mehr: Vier prägende und traditionsreiche Gebäude in der Brucker Innenstadt stehen zum Verkauf. Kostenpunkt: 9,5 Millionen Euro. Gesucht: ein Investor.
Fürstenfeldbruck – „Die vier Gebäude befinden sich im Herzen der Altstadt von Fürstenfeldbruck in absoluter Toplage“, heißt es im Exposé auf dem Online-Portal Immowelt. So bewirbt die Firma Vilgertshofer die Gebäude, die einst durch sie gekauft und renoviert wurden. Und tatsächlich: Gerade das damals ins Trudeln geratene Café Brameshuber gilt seit jeher als zentraler Ort der Innenstadt, genau wie die Gaststätte, in der jetzt die Martha-Pizzarei italienische Spezialitäten anbietet.
Neues Projekt im Blick
Im Verkaufspaket enthalten sind zwei weitere Häuser mit Geschäften und Wohnungen. Doch warum verkauft eine Baufirma solch prägende Gebäude? Geraunt wird, dass sich die Objekte nicht mehr lohnen würden. Damit habe das aber nichts zu tun, betont Bauunternehmer Thomas Vilgertshofer aus Alling auf Tagblatt-Anfrage. Kaufen, bauen, vermieten und wieder verkaufen gehöre zum normalen Geschäft seiner Firma. Er habe ein anderes großes Projekt (nicht im Landkreis) im Blick, erzählt Vilgertshofer. Und schon immer habe seine Firma bei Investitionen Wert auf eine hohe Eigenkapitalquote gelegt. „Je mehr desto besser“, sagt Vilgertshofer.
Denkmalschutz
Doch was steht da genau zum Verkauf? Drei der vier Bestandsgebäude an der B2 wurden gemäß den Denkmalschutzauflagen zwischen 2014 und 2017 komplett saniert. Das nördlichste Gebäude (Ensembleschutz) renovierte noch der Voreigentümer, wie aus dem Exposé hervorgeht. Sieben der acht Gewerbemieter seien seit Fertigstellung sehr zufriedene und äußerst zuverlässige Erstmieter. Weil bisher auf eine Anpassung des Mietzinses verzichtet worden sei, sei ein deutliches Mieterhöhungs-Potential gegeben, heißt es zweifellos in Richtung eines möglichen Investors gerichtet.
Leerstand gebe es keinen. Beheizt wird mit Fernwärme. Zum Verkaufspaket gehören 21 Tiefgaragen-Stellplätze unter dem Neubau auf dem westlich angrenzenden Grundstück. Insgesamt umfasst der Komplex zwei Gaststätten, drei Arztpraxen, einen Friseur, eine Bürofläche, ein Ladengeschäft und acht Wohnungen.
Zur Lage
Thomas Vilgertshofer hofft nun, einen Käufer zu finden und will an anderer Stelle trotz aller negativen Umstände auf dem Bausektor neu investieren. Die letzte Zeit sei nicht rosig gewesen, sagte er dem Tagblatt. Von Oktober bis jetzt sei der Wohnungsmarkt tot gewesen. Aber schlechtere Zeiten habe es immer gegeben, auf die bessere folgten. Angesichts der Hoffnung auf eine günstige Zinsentwicklung steige die Nachfrage jetzt sogar, wobei viele Leute aber noch zögerlich seien. Und das Thema Heizen? Man müsse immer individuelle Lösungen suchen, sagt Vilgertshofer. Sehr gute Erfahrungen habe er aber mit Nah- und Fernwärme-Netzen gemacht.
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