Ansage gegen Trump: Wie die EU mit neuer Härte auf US-Zölle reagieren will

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Mit der Androhung hoher Strafzölle stachelt Donald Trump erneut einen Handelskonflikt mit Europa an. Die Antwort der EU wird härter ausfallen als beim letzten Mal.

Brüssel - Europa will mit hohen Gegenzöllen auf amerikanische Produkte reagieren, sollte Donald Trump Zölle auf Stahl und Aluminium aus der EU verhängen. Die genaue Liste der betroffenen US-Produkte wurde offiziell noch nicht genannt. Es zeichnet sich allerdings ab, dass Brüssel deutlich weiter gehen will als im Jahr 2018, als die EU Zölle von bis zu 25 Prozent erhob, berichtet das Handelsblatt: Die Zölle sollen demnach auf bis zu 50 Prozent verdoppelt werden.

In der ersten Amtszeit Trumps hatte die EU unter anderem mit Sonderzöllen auf Bourbon-Whiskey, Harley-Davidson-Motorräder und Jeans gekontert. Wie stark die EU diesmal reagiert, soll von der konkreten Zollentscheidung Trumps abhängen.

Die EU sei zu Gegenmaßnahmen bereit, sagte der Vorsitzende des Handelsausschusses im EU-Parlament, Bernd Lange laut Handelsblatt: „Wenn Trump wie angekündigt die Zölle auf Aluminium und Stahl verhängt, dann greifen automatisch die Gegenzölle von 50 Prozent auf Motorräder, Bourbon-Whiskey und Motorboote“, zitiert das Handelsblatt den EU-Politiker: „Das geht Zack-Zack.“

Die Liste der betroffenen US-Produkte liegt in Brüssel bereits vor

Entfacht hat der US-Präsident den Handelskrieg, als er 25 Prozent auf alle Stahl- und Aluminiumimporte in die USA verhängte. Die Europäische Kommission hat umgehend bekannt gegeben, man werde auf etwaige Zölle „reagieren, um die Interessen europäischer Unternehmen, Arbeitnehmer und Verbraucher vor ungerechtfertigten Maßnahmen zu schützen“.

Noch vermeidet es die Kommission, konkrete Gegenzölle zu nennen – offiziell zumindest. „Wir werden nicht auf vage Ankündigungen reagieren, solange es keine schriftliche Bestätigung gibt“, heißt es aus Brüssel. Doch hinter den Kulissen ist längst klar, welche Produkte die EU mit ihren Vergeltungsmaßnahmen treffen will.

Es handelt sich um dieselben Gegenmaßnahmen, die die EU bereits 2018 beschlossen hatte, als Trump erstmals Zölle auf Stahl und Aluminium aus Europa verhängte. Die europäischen Gegenzölle wurden in einem Abkommen mit dem damaligen Präsidenten Joe Biden nur pausiert, können aber jederzeit wieder aktiviert werden. Zudem läuft die Aussetzung am 31. März automatisch aus.

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