Große Beteiligung an Demo gegen Rechts in Tölz: „Haben aus der Geschichte gelernt“

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Menschen aus allen Altersgruppen und mit vielen farbenfrohen Schildern setzten sich bei dem Marsch durch die Innenstadt für Demokratie und kulturelle Vielfalt ein. Die Veranstaltung verlief friedlich. © Arndt Pröhl

Teilnehmer aus der ganzen Region waren am Sonntag wieder zu einer Demonstration gegen Rechtsradikale und für Demokratie in die Tölzer Marktstraße gekommen. Die Veranstaltung, auf der viele farbenfrohe Plakate zu sehen waren, verlief friedlich.

Bad Tölz – Zum zweiten Mal haben am Sonntagnachmittag hunderte Menschen in Bad Tölz gegen Rechts und für die Demokratie demonstriert. Laut Polizei waren es rund 1000 Personen, die in einem langen Zug vom Winzerer-Denkmal über die Nockhergasse zur Isarbrücke zogen und von dort wieder zurück durch die Marktstraße zum Denkmal. Viele hatten Schilder gebastelt, auf denen Sprüche zu lesen waren wie „Hass ist keine Meinung“, „Unsere Zukunft ist bunt“, „Stoppt die AfD“ und „5 vor 33: Nie wieder ist jetzt“.

„Wir wissen, wohin rechtsradikales Handeln führt“

Die Veranstaltung war wieder von Mario Hentrich organisiert worden. Schon in der Woche zuvor habe man ein „überragendes Zeichen gesetzt“, sagte Hentrich in einer kurzen Ansprache zu Beginn der Demo, und dass nun fast wieder so viele Teilnehmer gekommen seien, sei „mehr als großartig“. Wer hier dabei sei, erlebe Vielfalt nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung, so Hentrich weiter. Das Motto „Nie wieder ist jetzt“ sei kein leeres Versprechen: „Wir haben aus der Geschichte gelernt. Wir wissen, wohin rechtsradikales Handeln führt.“ Man werde sich nicht einschüchtern lassen, sagte Hentrich, und bekam dafür Applaus. „Wir stehen hier vereint für eine Welt, die von Liebe und Respekt geprägt wird.“

„Unsere Kinder sollen sehen, was uns wichtig ist“

Unter den Teilnehmern waren auch einige Tölzer Stadträte sowie Vertreter der evangelischen Jugend aus dem Dekanat Bad Tölz. „Die Welt ist bunt, Gott sei Dank“, stand auf ihrem Plakat. „Sich gegen Rechtsradikale zu positionieren, ist immer wieder Thema bei uns“, sagten Milena Schimpf und Pia Wank. Nicht nur aus Tölz, sondern aus der ganzen Region waren Frauen, Männer, Familien und Jugendliche zu der Demonstration gekommen. „Unsere Kinder sollen sehen, was uns wichtig ist“, sagten zwei Mütter aus Otterfing. Ein Ehepaar war sogar aus Gauting gekommen. „Es ist uns wichtig, auf die Straße zu gehen. Bei uns in der Gegend gab es nichts, deshalb sind wir nach Tölz gekommen“, sagten sie. Betty Mehrer, Gemeinderätin aus Weyarn, hielt eine SPD-Fahne in der Hand. „Die Ampel macht nicht alles schlecht“, sagte sie. Auf die Gruppierung „Omas gegen Rechts“ machte eine Lenggrieserin (71) aufmerksam. „Ich bin erschüttert über die Wahlergebnisse der AfD“, sagte Lena Künzl aus Dietramszell. Zusammen mit ihrem Mann Manuel und Freundin Selma Hoffmann engagiert sie sich auch in Sozialen Medien gegen Hasskommentare. Gegen Rechtsradikale, sagen sie, wollen sie auch weiterhin auf die Straße gehen.  

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