Atomare Aufrüstung: Dieses Land steigt still und leise zur neuen Atom-Supermacht auf
China könnte bis 2030 eine vergleichbare Anzahl an Interkontinentalraketen besitzen wie die USA oder Russland, so die Einschätzung des Stockholmer Instituts für Internationale Friedensforschung (Sipri). Dem Bericht der Denkfabrik zufolge ist auch Chinas nukleares Arsenal weltweit das am schnellsten wachsende. Das Arsenal ist seit 2023 jährlich um etwa 100 Sprengköpfe gewachsen und umfasst aktuell mindestens 600 nukleare Sprengköpfe, berichtet „Business Insider“. SIPRI prognostiziert, dass diese Zahl bis 2030 auf 1.000 anwachsen könnte.
Riesiger Vorsprung von USA und Russland
Im Vergleich dazu sind die USA im Besitz von über 5.177 und Russland von über 5.459 nuklearen Sprengköpfen, womit die beiden Staaten gemeinsam fast 90 Prozent der weltweiten Atomwaffen kontrollieren. Und auch trotz der rasanten Entwicklung in China wird dieser große Vorsprung nicht so schnell eingeholt werden können. Sipri schätzt, dass China bis 2035 über maximal 1.500 Sprengköpfe verfügen wird. Im Februar äußerte sich US-Präsident Donald Trump über die nukleare Stärke Chinas. Er meinte, dass das Land zwar versuche, den Rückstand aufzuholen, jedoch erst „innerhalb von fünf oder sechs Jahren auf einer Ebene“ mit den USA sein werde, berichtet „Business Insider“.
Sipri mahnt derweil vor der weltweiten atomaren Aufrüstung: „Die Ära der nuklearen Abrüstung in der Welt, die seit dem Ende des Kalten Krieges andauerte, geht zu Ende“, so der Bericht laut „Reuters“. „Stattdessen sehen wir einen klaren Trend zu wachsenden Atomwaffenarsenalen, einer verschärften Rhetorik und der Aufkündigung von Vereinbarungen zur Rüstungskontrolle.“

China ist sich keiner Schuld bewusst
China weist die Kritik zurück. Die Nuklearstrategie des Landes diene ausschließlich der Selbstverteidigung und man halte seine nukleare Stärke stets auf einem Minimum, das für die nationale Sicherheit erforderlich sei. Guo Jiakun, Sprecher des Außenministeriums von China, forderte sogar die USA und Russland auf, „drastische und substanzielle Kürzungen ihrer nuklearen Arsenale vorzunehmen“ und „in den Prozess der nuklearen Abrüstung einzutreten“ – während China weiter nukleare Sprengköpfe produziert.