Wahlkampf in Kochel: Warum ist CSU-Kandidat Thomas Bacher so wenig präsent?
Keine Plakate, keine eigenen Veranstaltungen, kaum Social Media: In ganz Kochel sorgt es mittlerweile für Gesprächsstoff, dass CSU-Kandidat Thomas Bacher so wenig präsent ist. Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt er seine Vorgehensweise.
Kochel am See – Am kommenden Sonntag, 14. Januar, findet in Kochel die Bürgermeister-Wahl statt. Während Rosi Marksteiner (Mitte) und Jens Müller (Unabhängige Wählergemeinschaft Kochel, UWK) in den vergangenen Wochen Plakate aufgestellt, Flyer verteilt, Veranstaltungen durchgeführt und teils Hausbesuche absolviert haben, fällt CSU-Kandidat Thomas Bacher vor allem dadurch auf, dass er nichts dergleichen getan hat. Das sorgt mittlerweile für Gesprächsstoff in der ganzen Gemeinde.
„Es liegt in den Händen von Thomas Bacher, wie er seinen Wahlkampf gestaltet“, sagt der CSU-Vorsitzende Florian Lantenhammer auf Nachfrage unserer Zeitung. Das Team der CSU stünde natürlich bereit, um zu helfen. „Aber er hat nicht um Unterstützung gebeten.“ Mehr möchte Lantenhammer dazu nicht sagen.
Deshalb gibt es keine Plakate der CSU
Thomas Bacher schickte auf Anfrage am Montag zuerst eine schriftliche Stellungnahme. Darin schreibt er, er habe sich „bewusst und generell gegen Plakatierung und Flyer im sogenannten Wahlkampf entschieden“. Neben „dem nachhaltigen Aspekt“ erachte er es „als sinnvoller, mit den ersparten Geldern Ortsvereine zu unterstützen“. Damit solle aber „auf keinen Fall der Eindruck erweckt werden, dass ich für das Bürgermeisteramt zu wenig Engagement zeige“. Er mache sich „bewusst Gedanken, was in Kochel alles angepackt werden müsste“, wolle aber auf „keinen Fall für etwas werben, was er dann nicht umsetzen könne“. Beim anschließenden Telefongespräch lässt Bacher offen, wie viel Geld er als Budget im Wahlkampf zur Verfügung habe, und an welche Vereine er das Geld spenden werde. „Das ist mir überlassen.“ Er werde das Geld aber „auf jeden Fall spenden, egal, ob ich gewählt werde oder nicht“.
Podiumsdiskussion war „eine gute Plattform“
Im Internet wird Bacher auf der Seite des CSU-Ortsverbands vorgestellt. Auf Plattformen wie Facebook, Instagram und YouTube, wo die anderen Kandidaten zu finden sind, ist Bacher nicht vertreten. „Ich mache viel über WhatsApp“, sagt er auf diese Frage. In puncto Veranstaltungen sei er mit der Podiumsdiskussion, die unsere Zeitung kurz vor Weihnachten veranstaltete, „sehr zufrieden“. Es sei „eine gute Plattform gewesen, auf der man seine Standpunkte rüberbringen konnte“. Dabei habe er sich „zu allen Herausforderungen klar positioniert“, sagt Bacher. Ob es gereicht habe, werde man nach der Wahl sehen.
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