„Auch nicht per Boot nähern“ - Mindestens 12 Meter lang! Riesiger Pottwal droht vor Sylt zu explodieren
Ein ungewöhnlicher Vorfall hat an der Nordseeküste für Aufsehen gesorgt: Ein toter Pottwal treibt im flachen Wasser vor der Insel Sylt . Der Kadaver stellt eine Gefahr dar, da er möglicherweise explodieren könnte. Am Samstagmorgen entdeckte Rainer Schulz von der Schutzstation Wattenmeer das Tier südlich der Insel. Das berichtet die „Bild“. Laut Schulz handelt es sich um einen Pottwal, der zwischen 12 und 14 Meter lang ist – wahrscheinlich ein junger Bulle, da ausgewachsene Pottwale bis zu 20 Meter lang werden können.
Unklarer Tod des Pottwals
Die genaue Ursache für den Tod des Wals ist noch unklar. Aufgrund des fortgeschrittenen Verwesungsprozesses ist der Wal jedoch vermutlich schon eine Weile tot. Eine mögliche Erklärung ist, dass der junge Pottwal in tieferem Wasser gestorben ist und durch Strömungen an den Küstenbereich gespült wurde. Experten werden den Kadaver am Montag genauer untersuchen, um den Todeszeitpunkt und mögliche Ursachen festzustellen. Muschelfischer und die Küstenwache haben den Wal in den Hafen von Hörnum auf Sylt geschleppt, wo er später an Land gehievt und zerlegt wird.
Explosionsgefahr besteht
Es sei besondere Vorsicht geboten, da der Wal-Kadaver eine Explosionsgefahr darstellt. Schulz warnt davor, sich dem stinkenden Tier zu nähern: „Bis dahin sollte man sich dem stinkenden Kadaver auch nicht per Boot nähern“, erklärt er gegenüber der „Bild“.
Meeresgiganten sind eigentlich auf tiefere Gewässer angewiesen
Pottwale sind in der eine seltene Erscheinung. Die Meeresgiganten sind eigentlich auf tiefere Gewässer angewiesen und haben im flachen Wattenmeer große Schwierigkeiten. Laut Schulz kommt es häufig zu Fehlnavigationen, die Pottwale in flachere Küstengewässer wie die Nordsee führen. „Pottwale haben im Wattenmeer mit Wellengang große Probleme mit ihrem auf Tiefwasser ausgelegten Echolot. Schiffe, fremde Geräusche – das ist nicht ihr Lebensraum. Sie finden den Ausgang nicht mehr“, erklärt Schulz. In vielen Fällen enden solche Irrfahrten tragisch, und die Wale verenden. Ein solcher Vorfall ereignete sich auch 2016, als es eine Häufung von Wal-Sichtungen in der Region gab. Seitdem sind solche Fälle seltener geworden. „Seit zwei oder drei Jahren ist das der einzige Wal, der angespült wurde“, so Schulz.