Weihnachten ohne „Weihnachtsoratorium“? Da würde echt was fehlen. Chöre aus dem Landkreis lassen Bachs Meisterwerk heuer mal „in Jazz“, mal im Original erklingen – und sogar als Kinderkonzert. Und das sind nicht die einzigen Chor-Ereignisse im Advent.
Es ist der Klassiker schlechthin: Nicht zufällig haben die Hörer von BR Klassik das „Weihnachtsoratorium“ von Johann Sebastian Bach kürzlich auf Platz eins der beliebtesten Chorwerke gewählt. „Bereits der Anfang ist ein Geniestreich“, schwärmt auch die BR Klassik-Redaktion über das ewig junge Werk aus dem Jahr 1734: „Es sind nur fünf Paukenschläge, mit denen Bach eine Sogwirkung erzeugt, um die in Opernouvertüren oft minutenlang gerungen wird. Meisterhaft.“ Und wenn der Chor dann mit „Jauchzet, frohlocket!“ einsetzt, ist Weihnachten für viele wirklich spürbar.
„Weihnachtsoratorium“: Mal in Jazz, mal im Original, mal für Kinder
Zwei Chöre aus dem Landkreis lassen das „Weihnachtsoratorium“ heuer auf ganz verschiedene Weise erleben – und rahmen die Adventszeit damit perfekt ein. So präsentiert der Iffeldorfer KlangKunst-Chor unter der Leitung von Andrea Fessmann kommendes Wochenende wieder das „Weihnachtsoratorium in Jazz“, das der Leipziger Stephan König vor ein paar Jahren im Auftrag des Vereins „KlangKunst im Pfaffenwinkel“ geschrieben hat. König „lässt die bekannten Melodien mit großer Achtsamkeit, Ehrfurcht und Liebe zum großen Bach neu erklingen“, schwärmt Fessmann, „mal rhythmisch bearbeitet, mal sich harmonisch in eine Jazzharmonie wendend, mal mit Originalbegleitung – aber immer mitreißend und spannend“. Der KlangKunst-Chor hat das „WO in Jazz“, in dem sich Jazz-Quartett und Bachorchester begegnen, etwa schon im Münchner Prinzregententheater und im Gewandhaus Leipzig mit großem Erfolg aufgeführt. Nun ist es diesen Samstag, 29. November, in der Klosterkirche Schlehdorf und tags darauf in der Himmelfahrtskirche München-Sendling zu erleben, jeweils um 19 Uhr.
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Das Original gibt‘s dann am 2. Weihnachtsfeiertag in Weilheim: Der Chor der Apostelkirche (Leitung: Gundula Kretschmar) führt die Kantaten I bis III von Bachs „Weihnachtsoratorium“ am Sonntag, 26. Dezember, um 18 Uhr in der evangelischen Apostelkirche auf, zusammen mit Orchester und renommierten Solisten. Und bereits am Samstag, 20. Dezember, um 16 Uhr erklingt dort ein verkürztes, aber nicht minder anrührendes „Weihnachtsoratorium für Kinder“ – mit dem gesamten Chor.
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Bei den „Ländlichen Konzerten Penzberg“ erklingt Mendelssohns „Lobgesang“
Ein Werk, das sich ebenso in den genannten Chormusik-Top Ten findet, haben die „Ländlichen Konzerte Penzberg“ diesen Advent im Programm: Das Vocalensemble Penzberg und das Sinfonieorchester im Pfaffenwinkel führen am Sonntag, 7. Dezember, 16.30 Uhr, in der Stadtpfarrkirche Christkönig den „Lobgesang“ von Felix Mendelssohn Bartholdy auf. Wunderbar klangvoll wird darin der Triumph des Lichts über die Dunkelheit gefeiert. Dazu gruppiert der künstlerische Leiter Günther Pfannkuch Schuberts „Magnificat“ und geliebte A-capella-Chorwerke wie Rheinbergers „Abendlied“.
Karten
für das „Weihnachtsoratorium in Jazz“ am 29. November in Schlehdorf gibt es online unter www.klangkunst-im-pfaffenwinkel.de sowie Telefon 08856/3695 und für das Ländliche Konzert am 7. Dezember in Penzberg unter www.musikfreunde-penzberg.de sowie bei Tabakwaren Horvath in Penzberg. Für das „Weihnachtsoratorium“ am 20. und 26. Dezember in Weilheim gilt freier Eintritt (Spenden erbeten).