Lenggries: Grundstein für Kasernenentwicklung
Um die Lenggrieser Kaserne ging es einmal mehr im Gemeinderat. Der Grundstein für die künftige Entwicklung wurde gelegt.
Lenggries – Die Entwicklung des ehemaligen Lenggrieser Kasernenareals ist eine Mammutaufgabe. Alle Parteien und Gruppierungen hatten es sich vor der Kommunalwahl 2020 auf die Fahnen geschrieben, hier ein Stück vorwärtszukommen. Schließlich liegt der Kauf eines Teils der Flächen durch die Gemeinde mittlerweile acht Jahre zurück. Im Februar hatte die Freie-Wähler-Fraktion ihre Vision für die künftige Nutzung der Gebäude im Gemeinderat vorgestellt (wir berichteten). In der jüngsten Sitzung wurde nun die Grundlage für die Entwicklung gelegt.
Als erstes wurde der 2016 gefasste Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Sondergebiet ehemalige Prinz-Heinrich-Kaserne aufgehoben. Dieser Plan sah Nutzungen aus den Bereichen Sport, Freizeit und Bildung vor. „Wir wollen den Beschluss aufheben, um das Gelände für den neuen Bebauungsplan freizugeben“, erklärte Bauamtsleiter Ronny Bousseljot.
Schon im Februar wurde kontrovers über die künftige Nutzung diskutiert
Nach der Idee der Freien Wähler wären folgende künftige Nutzungen denkbar: Bauhof und Wertstoffhof sollen von Anger auf das ehemalige Werkstattgelände der Kaserne verlagert werden. Die ehemalige Kasernen-Turnhalle soll instandgesetzt werden, um sie Vereinen und Sportlern zur Verfügung zu stellen. Auf dem ehemaligen Exerzierplatz schwebt der FWG ein „Platz für die Jugend“ vor. Die Unterkunftsgebäude im Norden und Nordosten könnten zu einer Kindertagesstätte beziehungsweise in Wohnungen für Kita-Angestellte oder Pflegeheim-Personal umgebaut werden. Darüber wurde schon im Februar ausführlich und kontrovers diskutiert.
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Natürlich gibt es bislang noch nichts Konkretes. In der jüngsten Sitzung ging es lediglich um den Aufstellungsbeschluss für den neuen Bebauungsplan. Momentan ist lediglich die Aufteilung in Gewerbeflächen und ein Mischgebiet vorgesehen. „Wir haben uns ja ausführlich mit der Entwicklung beschäftigt. Jetzt geht es darum, den Grundstein dafür zu legen“, sagte Bürgermeister Stefan Klaffenbacher. Vize-Bürgermeister Franz Schöttl (CSU) ging aber schon die Einteilung in Gewerbe- und Mischflächen zu weit. „Das brauchen wir jetzt noch gar nicht.“ Für den Aufstellungsbeschluss reiche es völlig, allein den Umgriff zu definieren. Das sei doch „nicht in Stein gemeißelt“, betonte Bousseljot. Und Klaffenbacher ergänzte, dass man doch irgendeine Grundlage für die Planungen brauche. „Wir müssen ja auf irgendwas aufbauen.“
CSU möchte sich nicht jetzt schon festlegen
CSU-Fraktionschef Josef Wasensteiner sah das anders. „Wir müssen nur das Gebiet eingrenzen. Wir brauchen keine weiteren Festlegungen.“ Das komme erst im Laufe des Verfahrens. „Ja, aber ein bissl eine Richtung werden wir dem Planungsbüro schon vorgeben müssen“, hielt der Bürgermeister dagegen. Außerdem brauche man die grobe Festlegung als Grundlage für die notwendige Änderung des Flächennutzungsplans, ergänzte Bousseljot. Stefan Heiß (FWG) fand die Einteilung auch total „logisch“. Im hinteren Bereich mit den Hallen seien die Gewerbeflächen vorgesehen, vorne das Mischgebiet.
Beschluss fällt am Ende nicht einstimmig
Sabine Gerg (SPD) fragte, ob es nicht sinnvoller wäre, alles zum Mischgebiet zu machen. „Das würde uns doch den größtmöglichen Spielraum lassen.“ Eberhard Pichler (FWG) war skeptisch, schließlich sei in Gewerbegebieten auch lärmintensiveres Gewerbe möglich.
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Überzeugt waren am Ende nicht alle. Mit sechs Gegenstimmen aus den Reihen der SPD und der CSU wurde der Aufstellungsbeschluss gefasst.
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