Trotz Waffenruhe noch unter Beschuss: Sorge um Eskalation im Gazastreifen wächst

Im Gazastreifen hat es trotz geltender Waffenruhe palästinensischen Berichten zufolge wieder tödliche Zwischenfälle gegeben. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa und weitere palästinensische Medien meldeten insgesamt vier Tote seit dem Morgen. 

Mehrere Verletzte und Tote seit dem Morgen

So sei etwa ein Mann durch Artillerie-Beschuss im Osten der Stadt Gaza und ein weiterer bei einem Drohnenangriff im Süden des Gazastreifens ums Leben gekommen. Bei dem zweiten Vorfall habe es auch mehrere Verletzte gegeben. Den Berichten zufolge ereignete sich dieser innerhalb eines von der Armee kontrollierten Gebiets.  

Israels Armee sagte auf Anfrage, sie gehe den Berichten nach.

Die Hamas-Delegation betonte eigenen Angaben zufolge, wie wichtig es sei, „anhaltende Verstöße“ Israels, die das Abkommen zu untergraben drohten, durch einen klaren Mechanismus unter der Aufsicht der Vermittler zu beenden.

Palästinensische Gebiete, Deir al-Balah: Ahmed Al-Bohisi trauert um seinen Cousin Mohammad Abu Shawish, 18, der bei einem israelischen Militärschlag getötet wurde, während seiner Beerdigung im Al-Aqsa-Krankenhaus in Deir al-Balah im Gazastreifen.
Palästinensische Gebiete, Deir al-Balah: Ahmed Al-Bohisi trauert um seinen Cousin Mohammad Abu Shawish, 18, der bei einem israelischen Militärschlag getötet wurde, während seiner Beerdigung im Al-Aqsa-Krankenhaus in Deir al-Balah im Gazastreifen. Abdel Kareem Hana/AP/dpa

Sorge um Fortbestand der Waffenruhe

Wiederholte gewaltsame Zwischenfälle im Gazastreifen hatten Sorge um den Fortbestand der fragilen Waffenruhe ausgelöst. Allein am Samstag wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde in Gaza mindestens 22 Menschen bei israelischen Angriffen getötet. Israels Armee sprach von Reaktionen auf palästinensische Verstöße gegen die Waffenruhe und Angriffe auf seine Truppen, die noch mehr als die Hälfte des Küstenstreifens kontrollieren. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sind dabei bislang mehr als 330 Palästinenser getötet worden.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte während der wöchentlichen Kabinettssitzung in Jerusalem, Israel werde alles unternehmen, um ein Wiedererstarken der Hamas sowie der libanesischen Hisbollah-Miliz zu verhindern.