Ein Threads-Nutzer zeigt schockierende Wiesn-Rechnung und löst heftige Diskussion über die Preisspirale beim Oktoberfest aus.
München – Während Deutschland von Wirtschaftskrisen und Pleiten geplagt wird, zücken Millionen Besucher auf dem Oktoberfest weiterhin ihre Geldbörsen. Ein Threads-Nutzer prangert nun mit einem schockierenden Foto die Preisspirale an: 55 Euro für ein halbes Hendl, Kartoffelsalat und eine Maß Bier.
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Social Media-Post löst Empörungswelle aus
Der Threads-Nutzer „tbmarkus“ hat mit einem einzigen Foto einen Nerv getroffen. Das Bild zeigt eine typische Wiesn-Mahlzeit: Ein halbes Hendl, Kartoffelsalat und eine Maß Bier. Der Schock folgt auf dem Fuß – die Rechnung beläuft sich laut Angabe im Foto, das der Nutzer auf der Social-Media-Plattform teilte, auf stolze 55 Euro. Über den Beitrag schreibt der User: „55 EUR in einem Bild - Ein Luxusessen auf dem Oktoberfest. Und dabei geht es uns finanziell so schlecht. Das kannst du keinem erzählen ...“
Die Reaktionen im sozialen Netzwerk von Meta fallen gemischt aus. „Jedem das Seine … Ich würde das nicht bezahlen“, kommentiert ein empörter Nutzer. Ein anderer verteidigt die Preispolitik: „Und das ist noch viel zu billig. Ihr wisst wohl nicht, was die Herstellung kostet.“ Die pragmatische Lösung liefert ein dritter Kommentator: „Einfach nicht hingehen! Es wird keiner gezwungen!“
Deutschland ächzt unter Wirtschaftskrisen – Wiesn boomt trotzdem
Die Diskussion trifft einen wunden Punkt. Seit Monaten dominieren dramatische Wirtschaftsnachrichten die Schlagzeilen: Insolvenzen, Firmenpleiten, ausbleibendes Wachstum und die Angst vor Arbeitsplatzverlusten. Die finanzielle Stimmung im Land ist angespannt wie lange nicht. Doch auf der Theresienwiese scheint eine andere Welt zu herrschen. Millionen Besucher strömen Jahr für Jahr auf das größte Volksfest der Welt und zahlen bereitwillig Höchstpreise für Bier und Brotzeit.
Die Preisdebatte ist nicht neu. Jedes Jahr sorgen die Preissteigerungen für Aufregung, aktuell gibt es dazu sogar einen Social-Media-Trend. Befürworter argumentieren, dass die Besucher nicht nur für Essen und Trinken zahlen, sondern auch für die Live-Musik der Kapellen, die Atmosphäre und die aufwendige Infrastruktur. Zudem müssten die Kellnerinnen und Kellner fair entlohnt werden, die einen echten Knochenjob verrichten.
Kritiker sehen das anders. Sie werfen den Wirten vor, schamlos abzuzocken und aus der Tradition ein Geschäft für Besserverdienende zu machen. Die Bezeichnung „Volksfest“ verliere dadurch ihre Berechtigung. (Quelle: Threads), (fhz)