In Weilheim-Unterhausen sollen über dreißig Wohneinheiten entstehen
Lange war die Wiese südlich des Pfarrhofs von Weilheim-Unterhausen für die Erweiterung des Friedhofs reserviert. Da die Fläche dafür jedoch nicht mehr benötigt wird, will die Stadt auf dem Kirchengrund und einem südlich daran angrenzenden Areal der Stadt Wohnungen realisieren. Der Stadtrat votierte dieser Tage einstimmig für die vorgestellte Machbarkeitsstudie und die dafür notwendige Neuaufstellung des Bebauungsplans.
Weilheim-Unterhausen – Wohnbebauung soll auf dem 8.400 Quadratmeter großen Areal zwischen der Dorfstraße im Norden und der Schlossengriesstraße im Süden westlich der Kapellenstraße entstehen. Das Büro Nuyken van Oefele Architekten in München untersuchte im Auftrag der Stadt eine dem Dorfgebiet angepasste Bebauung.
Angedacht sind demnach vier zweigeschossige Baukörper, drei in Nord-Süd-Richtung und einer in Ost-West-Richtung. Auf dem nördlichen Grundstück der katholischen Kirche mit knapp 5.800 Quadratmetern könnten zwanzig Wohneinheiten entstehen und südlich davon auf 2.600 Quadratmetern 14 Wohneinheiten. Zudem soll auf dem Gelände auch ein Spielplatz errichtet werden und sollen Grünflächen entstehen.
Tiefgarage soll entstehen, schützenswerte Bäume und Getreidespeicher sollen erhalten bleiben
Um die Flächenversiegelung so gering wie möglich zu halten, räumt der Stadtrat der Variante mit Tiefgarage gegenüber der mit oberirdischen Parkflächen uneingeschränkte den Vorrang ein und folgt damit dem vorangegangenen einstimmigen Votum des Bauausschusses. Zudem wurde mit einstimmigem Votum ein Bebauungsplanverfahren eingeleitet. Wie Stadtbaumeisterin Katrin Fischer erläuterte, soll bei der Bebauung des Geländes auf die dörfliche Situation Rücksicht genommen werden, mit dem denkmalgeschützten Pfarrhof, dem alten Getreidespeicher und den schützenswerten Bäumen. Generationenübergreifendes Wohnen soll angeboten werden und somit „für alle was dabei sein“, größere Wohneinheiten für Familien, kleinere für Senioren und Apartments für erwachsene Kinder, die in die eigene Wohnung ziehen. Dafür seien in der Struktur flexible Wohneinheiten geplant, Erkenntnisse dafür habe das Architekturbüro von bereits realisierten Projekten abgeleitet, den Winklbauer Höfen in Holzkirchen etwa und dem Pallaufhof in Münsing. Im südlichen Teil, der der Stadt gehört, sollen die kleineren Wohneinheiten untergebracht werden.
Stadtrat und Unterhausen-Referent Rupert Pentenrieder (Bürger für Weilheim) ist der Meinung, die Stadt solle bei allen Bauvorhaben ab sechs Wohneinheiten Tiefgaragen fordern. Andernfalls fehle oberirdisch Platz, etwa für Fahrräder und Mülltonnen. Zum Schutz der Bäume die Bußgeld-Klausel bei Zuwiderhandlungen zu verschärfen, wie von Romana Asam (Freie Wähler) gefordert, sei nicht möglich, so Manfred Stork von der Bauverwaltung. Diesbezüglich müsse man sich an die gesetzlichen Vorgaben halten.
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