Epstein-Zeugin packt gegen Trump und Clinton aus – angeblich existieren Videos aus Skandal-Villen
In den Akten zum Missbrauchsskandal um Jeffrey Epstein sind schwere Vorwürfe aufgetaucht. Dabei geraten unter anderem Bill Clinton und Donald Trump ins Visier.
New York – Nachdem im Januar Geheimakten im Zusammenhang mit dem verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein veröffentlicht wurden, sind US-Medien auf eine heikle Zeugenaussage aufmerksam geworden. Eine Zeugin behauptete vor einigen Jahren, dass der Milliardär prominente Bekannte während des Geschlechtsverkehrs gefilmt hatte. Unter anderem sollen Videos des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton, des Unternehmers Richard Branson sowie des britischen Prinzen Andrew existieren. Sie erhob zudem schwere Vorwürfe gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump.
Wie unter anderem The Guardian berichtet, stammte die Aussage damals von der Zeugin Sarah Ransome. Sie hatte vor der Verurteilung von Epsteins Ex-Freundin und Komplizin Ghislaine Maxwell eine Erklärung über die Auswirkungen auf die Missbrauchsopfer abgegeben. Dem Gericht wurden zudem E-Mails an die New York Post vorgelegt, in denen sie behauptete, Clinton, Andrew und Branson seien von dem pädophilen Finanzier gefilmt worden.
Schwere Vorwürfe gegen Clinton und Prinz Andrew: Epstein soll sie bei expliziten Handlungen gefilmt haben
Da bislang Beweise für ihren Vorwurf fehlen und sie ihre Anschuldigungen nach kurzer Zeit wieder zurückgenommen hatte, soll das Verteidigungsteam von Jeffrey Epstein die Mails damals gegen sie verwendet und sie in dem Gerichtsprozess veröffentlicht haben. Sie würden zeigen, dass Ransome „offensichtlich nicht glaubwürdig“ sei.
Ransome schrieb in der am Montag (8. Januar) veröffentlichten E-Mail: „Als meine Freundin mit Clinton, Prinz Andrew und Richard Branson Geschlechtsverkehr hatte, wurden von Jeffrey bei jeder einzelnen Gelegenheit Sexbänder erstellt. Gott sei Dank gelang es ihr, einige der Aufnahmen in die Hände zu bekommen, auf denen die Gesichter von Clinton, Prinz Andrew und Branson beim Geschlechtsverkehr mit ihr klar zu erkennen sind.“ Epstein selbst soll auf keiner der Aufnahme zu sehen sein. „Aber er war ja so clever“, schrieb die Zeugin weiter.
„Als meine Freundin schließlich den Mut hatte, die Wahrheit zu sagen und 2008 zur Polizei ging, um zu melden, was passiert war, wurde nichts unternommen und sie wurde von der Polizeibehörde, zu der sie ging, um zu melden, was mit Epstein, Clinton, Branson und Prinz Andrew passiert war, völlig gedemütigt.“
Zeugin erhebt außerdem schwere Vorwürfe gegen ehemaligen US-Präsident Donald Trump
Auch der ehemalige US-Präsident Donald Trump wird in den E-Mails erwähnt. Ransome beschuldigte Trump damals, er habe „regelmäßig sexuelle Beziehungen mit ihrer Freundin in Jeffreys New Yorker Villa gehabt“.
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Die Zeugin zog ihre Aussagen gegen Clinton, Andrew, Branson und Trump nach kurzer Zeit wieder zurück. Laut Informationen von BBC nannte sie als Begründung, dass sie sowieso nicht gehört werden würde. Außerdem würden „nur schlechte Dinge passieren, wenn ich an die Öffentlichkeit gehe“, schrieb Ransome in einer E-Mail an einen Kolumnisten der New York Post. Sie sei besonders um ihre Familie besorgt.
Clinton, Andrew und Trump im Fall Epstein erneut im Visier: Zeugenaussage wird als „erfunden“ kritisiert
Eine Sprecherin der Virgin Group – einem Unternehmen von Branson – sagte laut Informationen der Daily Mail daraufhin: „In einem Bericht des New Yorker, der 2019 veröffentlicht wurde, gab Ransome zu, dass sie die Bänder ‚erfunden‘ habe. Wir können bestätigen, dass Sarah Ransomes Behauptungen haltlos und unbegründet sind.“ Clinton, Branson und Trump streiten bis heute jede Kenntnis von Epsteins Kriminalität ab.
Im Missbrauchsskandal rund um den mittlerweile verstorbenen Jeffrey Epstein tauchen immer mehr Vorwürfe und Zeugenaussagen auf, die bislang unter Verschluss waren. Sie sind Teil eines Zivilstreits zwischen der geschädigten US-Amerikanerin Virginia Giuffre und Epsteins langjähriger Partnerin Ghislaine Maxwell. Der Prozess wurde inzwischen beigelegt. Ende letzten Jahres entschied die zuständige Richterin Loretta Preska vom Bundesgericht in Manhattan jedoch, die Namen von rund 180 Personen preiszugeben, die mit Epstein als Opfer, Bekannte oder Komplizen in Verbindung standen und deshalb in dem Zivilstreit erwähnt wurden. (nz)