+++ Thüringen-Wahl im Newsticker +++ - Höcke will regieren, Grünen-Frau spricht mit Tränen in den Augen über die AfD

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FOCUS online/Wochit So haben die Menschen in Thüringen und Sachsen gewählt

Die AfD ist in Thüringen stärkste Kraft geworden. Die Ampel erlebt ein Debakel, FDP und Grüne fliegen aus dem Landtag. Die Linke von Ministerpräsident Bodo Ramelow schmiert ab. Alle Entwicklungen im Newsticker.

Die aktuellen Zahlen (Hochrechnung von 18.28 Uhr)

  • AfD 30,8 Prozent (2019: 23,4 Prozent)
  • CDU 24,5 Prozent (21,7 Prozent)
  • BSW 15,8 Prozent (nicht angetreten)
  • Linke 12,4 Prozent (2019: 31,0 Prozent)
  • SPD 7,0 Prozent (8,2 Prozent)
  • Grüne 4,0 Prozent (5,2 Prozent)
  • FDP 1,2 Prozent (5,0 Prozent)
  • Sonstige 4,3 Prozent (3,2 Prozent)
 

Voigt will mit der SPD über Regierungskoalition sehen

18.41 Uhr: Thüringens CDU-Chef Mario Voigt sieht in der Prognose der Landtagswahl den Auftrag zur Regierungsbildung bei den Christdemokraten. „Wir begreifen das als CDU auch als Chance für den politischen Wechsel unter der Führung der CDU“, sagte der 47-Jährige nach der ersten Prognose in Erfurt. Die CDU landete hinter der AfD auf Platz zwei.

Voigt sagte, er wolle nun Gespräche führen, damit es in Thüringen eine „vernünftige Regierung gibt unter der Führung der CDU“. Er kündigte an, auf die SPD und deren Spitzenkandidaten Georg Maier zugehen zu wollen. 

Grünen-Frau reagiert mit Tränen in den Augen auf AfD-Ergebnis

18.39 Uhr: Mit Tränen hat in Thüringen die Grünen-Spitzenkandidatin Madeleine Henfling auf das starke Abschneiden der als gesichert rechtsextremen AfD bei der Landtagswahl reagiert. „Wir überlassen den Faschisten nicht einfach so das Land und die Straße“, sagte sie. 

Landtagswahl in Thüringen - Wahlparty Grüne
dpa

Thüringen sei das Bundesland, in dem erstmals eine rechtsextreme Partei als stärkste Kraft in den Landtag einziehe, das mache ihr im Moment die größten Sorgen, sagte Henfling unter Tränen nach der ersten Prognose. Notwendig seien jetzt starke Bündnisse, um zu bestehen.

Wagenknecht: „Keine Zusammenarbeit“ mit Höcke

18.35 Uhr: BSW-Chefin Wagenknecht schließt eine „Zusammenarbeit“ mit der AfD in der ARD aus. Ob das eine Koalition und eine Tolerierung einer AfD-Regierung beinhaltet oder nur eine Koalition ist unklar. „Ich verstehe auch nicht, warum wir das immer gefragt werden“, moniert Wagenknecht.

Erste Hochrechnung zur Wahl in Thüringen

18.30 Uhr: Die erste Hochrechnung ist da:

  • AfD 30,8 Prozent (2019: 23,4 Prozent)
  • CDU 24,5 Prozent (21,7 Prozent)
  • BSW 15,8 Prozent (nicht angetreten)
  • Linke 12,4 Prozent (2019: 31,0 Prozent)
  • SPD 7,0 Prozent (8,2 Prozent)
  • Grüne 4,0 Prozent (5,2 Prozent)
  • FDP 1,2 Prozent (5,0 Prozent)
  • Sonstige 4,3 Prozent (3,2 Prozent)

Höcke: „Wir sind bereit, Regierungsverantwortung zu übernehmen“

18.22 Uhr: Nun ist Björn Höcke im ARD-Studio. Der Moderator begrüßt ihn: „Sie haben die meisten Stimmen, sie gelten aber auch als gesichert rechtsextrem“. Pikiert sagt Höcke: „Das musste ja jetzt sein“. Ein Handeschütteln mit Ramelow, der zuvor im Studio war, gab es nicht.

Höcke wütet gegen das „dämliche Brandmauer-Gerede“ der CDU. „Die Altparteien sollten sich in Demut üben“, sagt er auf Frage zu möglichen Koalitionen. Dazu blendet die ARD eine Umfrage ein, nach der 60 Prozent der Befragten in Thüringen gegen eine Regierungsbeteiligung der AfD sind. 37 Prozent würden die AfD gerne in der Regierung sehen.

„Wir sind bereit, Regierungsverantwortung zu übernehmen“, sagt Höcke, und kündigt an, in der kommenden Woche Einladungen zu Gesprächen an andere Parteien zu verschicken.

„Jetzt geht's los“, jubeln AfD-Anhänger, als die ersten Zahlen auftauchen

18.15 Uhr: Die Szenen, die sich um kurz nach 18 Uhr im Erfurter Gasthaus Hopfenberg abspielen, lassen sich für die Öffentlichkeit nur erahnen: Hier feiert die AfD unter Ausschluss der Medienvertreter ihre Wahlparty. Spitzenkandidat Björn Höcke wird hier jubelnd empfangen.

Als die ersten Hochrechnungen (30,5 Prozent) erscheinen, sind „Jetzt geht’s los“-Rufe aus dem Restaurant zu hören. Wenig später hastet Höcke heraus und spurtet Richtung Auto; die Arme jubelnd in die Höhe gestreckt. Den Zwischenstand kommentiert er schmallippig mit „ein historischer Sieg“, verschwindet in dem schwarzen Auto und lässt sich wegfahren.

In erster Reaktion verliert Voigt kein Wort zur AfD

18.12 Uhr: CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt feiert bei der Wahlparty der Partei die Klatsche für die Ampel: „Die CDU ist wieder stärkste Kraft der Mitte in Thüringen“. Er dankt der Bundespartei für die Unterstützung. Auffällig: Über die AfD verliert er kein Wort.

Ampel-Debakel in Thüringen: Höcke und Wagenknecht triumphieren, Linke schmiert ab

18.00 Uhr: Die erste Prognose zur Landtagswahl in Thüringen ist da. Die Zahlen im Überblick:

AfD 30,5 Prozent (2019: 23,4 Prozent)

CDU 24,5 Prozent (21,7 Prozent)

BSW 16 Prozent (nicht angetreten)

Linke 12,5 Prozent (2019: 31,0 Prozent)

SPD 7,0 Prozent (8,2 Prozent)

Grüne 4,0 Prozent (5,2 Prozent)

FDP 1,3 Prozent (5,0 Prozent)

Sonstige 4,2 Prozent (3,2 Prozent)

Leicht höhere Wahlbeteiligung in Thüringen

17.35 Uhr: Bei der Landtagswahl in Thüringen zeichnet sich eine minimal höhere Wahlbeteiligung als 2019 ab. Bis 16.00 Uhr hatten rund 55 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimmen in den Wahllokalen abgegeben, wie der Landeswahlleiter mitteilte. Briefwähler sind in den Zahlen nicht enthalten. Bei der Landtagswahl 2019 belief sich Wahlbeteiligung zu diesem Zeitpunkt auf 54,1 Prozent. 

Im Vergleich zur Europa- und Kommunalwahl in diesem Jahr zeichnet sich dagegen ein höheres Interesse ab. Bei der Wahl im Juni betrug die Wahlbeteiligung zum gleichen Zeitpunkt 45,3 Prozent.

Spitzenkandidaten geben in Thüringen ihre Stimmen ab

14.00 Uhr: Wie viele anderer Menschen in Thüringen haben auch die Spitzenkandidaten der großen Parteien in Wahllokalen ihre Stimmen für die Landtagswahl abgegeben. Den Auftakt machte CDU-Mann Mario Voigt, der am Sonntagvormittag mit seiner Ehefrau in Jena zur Urne ging.

Landtagswahl Thüringen - Stimmabgabe Höcke
dpa Björn Höcke (vorn), Spitzenkandidat der AfD zur Landtagswahl 2024 in Thüringen, verlässt nach der Stimmabgabe für die Landtagswahl das Wahllokal.

In Erfurt begleitete Bodo Ramelows Ehefrau den Ministerpräsidenten und Linken-Spitzenkandidaten ins Wahllokal. Auch SPD-Mann und Innenminister Georg Maier schritt in der Landeshauptstadt zur Urne – begleitet von seiner Ehefrau und der gemeinsamen dreijährigen Tochter. AfD-Rechtsaußen Björn Höcke ging in seinem Wohnort Bornhagen im Landkreis Eichsfeld ins Wahllokal.

In Eisenach wählte die frühere Oberbürgermeisterin der Wartburgstadt Katja Wolf. Die Ex-Linke ist Spitzenkandidatin für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Das BSW tritt erstmals in Thüringen zur Landtagswahl an.

Landtagswahl Thüringen · Stimmabgabe Voigt
dpa Mario Voigt (CDU), Vorsitzender der CDU in Thüringen und Spitzenkandidat seiner Partei, erhält seinen Stimmzettel für die Landtagswahl Thüringen im Wahllokal.

FDP-Mann Thomas Kemmerich, der 2020 für wenige Tage Ministerpräsident war, warf seinen Stimmzettel in der Klassikstadt Weimar in die Urne. Die zwei Spitzenkandidaten der Grünen gaben in zwei unterschiedlichen Städten ihre Stimmen ab: Die Landtagsabgeordnete Madeleine Henfling gemeinsam mit Familienmitgliedern in Ilmenau und Umweltminister Bernhard Stengele in Erfurt ebenfalls in Begleitung von Familie.

Wahlbeteiligung in Thüringen bis mittags ähnlich wie 2019

13.25 Uhr: Bei der Landtagswahl in Thüringen zeichnet sich eine Wahlbeteiligung wie bei der vorherigen Parlamentswahl ab. Nach Angaben des Landeswahlleiters hatten bis 12.00 Uhr rund 32 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimmen in den Wahllokalen abgegeben. Die Briefwähler sind dem Landeswahlleiter zufolge in diesen Zahlen nicht enthalten. Bei der Landtagswahl 2019 belief sich Wahlbeteiligung zu dieser Uhrzeit auf 31,2 Prozent.

In einem Wahllokal in Gera kam es zu einem Polizeieinsatz.
Martin Schutt/dpa In einem Wahllokal in Gera kam es zu einem Polizeieinsatz.

Damit zeichnet sich auch ein höheres Interesse an der Landtagswahl als bei der Europa- und Kommunalwahl in diesem Jahr ab. Bei der Wahl im Juni betrug die Wahlbeteiligung zum gleichen Zeitpunkt 24,3 Prozent.

Polizei ermittelt wegen Bedrohung in Wahllokal

12.25 Uhr: Nach einem Vorfall in einem Wahllokal in Gera hat die Polizei eine Anzeige wegen Bedrohung aufgenommen. Ein mit einem AfD-T-Shirt bekleideter Mann habe das Wahllokal zur Stimmabgabe am Vormittag betreten, so ein Polizeisprecher. Der Wahllokalleiter habe den Mann daraufhin aufgefordert, das Shirt abzulegen, da es im Wahllokal verbotene Parteien-Werbung sei. 

Der Mann sei der Aufforderung zwar nachgekommen. Beim Verlassen des Wahllokalgeländes habe er allerdings gedroht, „wiederzukommen“, da er mit dem Umgang mit ihm unzufrieden sei. Die Polizisten fertigten anschließend eine Anzeige und ermahnten den Mann. Zuvor berichteten andere Medien über den Vorfall.

Daneben ermittle die Polizei in Erfurt wegen einiger in der Nacht zu Sonntag angebrachten politischen Schmierereien ("Höcke ist ein Nazi") in der Nähe von Wahllokalen wegen Sachbeschädigung, so der Polizeisprecher.

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mit Agenturmaterial