Der zwei Grad kalte Lech ging den Fackelschwimmern teils nur bis zur Hüfte
Viele Füssener und zahlreiche Gäste waren auch diesmal wieder dabei, als wagemutige Fackelschwimmer in den Lech stiegen, um das neue Jahr zu begrüßen. Eine Besonderheit war der niedrige Wasserstand.
Füssen – Wenn es am 1. Januar bei Einbruch der Dämmerung in der Füssener Altstadt mehrmals hintereinander laut knallt, sind das bekanntlich keine Kugelbomben, sondern Böllerschützen.
Zum 33. Mal versammelten sich Füssener wie Gäste am Lechufer und auf der Theresienbrücke, um das traditionelle Neujahrs-Fackelschwimmen mitzuerleben. Bürgermeister, Maximilian Eichstetter, der wie viele bereits zeitig vor Ort war, freute sich über stolze 15 Böllerschützinnen und -schützen und dass die Teilnehmenden der Wasserwacht Ostallgäu von teils weit hinter Buchloe angereist waren.
Erhöhte Maßnahmen für die Sicherheit
Wie bereits bei der Rutschparty am 30.12. sorgten die Stadt und Veranstalter aufgrund der jüngsten Vorfälle von Magdeburg für erhöhte Vorsichtsmaßnahmen. Zur Sicherheit der Zuschauer sperrten ein LKW des THW und ein Schneepflug die Zufahrt zur Theresienbrücke, auf der der Förderverein der Wasserwacht Glühwein, Punsch, Sekt und Würstchen verkaufte. „Warum ein Pfand auf einen Pappbecher?“, fragte eine ältere Dame. „Die letzten Jahre lagen immer wieder viele Pappbecher am Lechufer“, erklärte eine Helferin. Die Rückgabe erfolgte reibungsfrei. Wer wollte konnte sein Becherpfand natürlich auch spenden.
Während sich der Himmel über den Tannheimer Bergen beim ersten Sonnenuntergang des neuen Jahres orange-rot färbte, ertönten die Salutschüsse der Böllerschützen. Kurz darauf war die beleuchtete 2025 an der Lechbiegung zu sehen. Geschoben und begleitet von etwa 80 Mitgliedern der Wasserwacht und mutigen Freiwilligen. Die Fackeln über Wasser zu halten war 2025 einfacher als in anderen Jahren, da der gerade mal zwei Grad kalte Lech den Schwimmern teilweise nur bis zur Hüfte ging. Unter der Brücke wurde die 2025 wie immer ans Zugende gesetzt und Flussaufwärts gedreht, damit sich für die Zuschauenden auf beiden Brückenseiten das gleiche Bild ergibt. Dort ist der Wasserstand am niedrigsten, was in anderen Jahren wichtig ist.
Beim Ausstieg ein paar hundert Meter weiter flussabwärts warteten Freunde und Familien auf ihre Schwimmer und nahmen deren Fackeln in Empfang. „Welches Kind möchte gern eine Fackel haben?“, rief einer in die Runde. Er musste nicht lange suchen. Am Himmel über der alten Seilfabrik erstrahlte zum krönenden Abschuss noch ein kleines Feuerwerk, bevor die drei mal zwei Meter große Zahl 2025 aus den Wasser gehoben und auf den Anhänger der Wasserwacht geladen wurde.
Wer mitschwimmen und eine Fackel übergeben möchte, kann sich bis ein paar Tage vorher bei der Wasserwacht Ostallgäu melden. Voraussetzung ist ein Ganzkörper-Neoprenanzug mit mindestens vier Millimetern. Wer einen besitzt und es wie ein paar der Schwimmer gemütlicher möchte, kann einen so genannten Trockenanzug nutzen.
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