Videos zeigen Verluste: Russlands Panzerflotte geht im Streubombenregen unter

  1. Startseite
  2. Politik

KommentareDrucken

Bilder einer Wärmebilddrohne: Die Zielobjekte sind erst rot umrandet zu sehen (l.), wenig später gehen sie in Feuer auf. © Twitter/@Teoyaomiquu

Im Ukraine-Krieg wird rund um die Uhr gekämpft. Immer mehr auch nachts. Dann zeigen Wärmebilddrohnen den Bomben den Weg und treffen Russland hart.

Andrijiwka – Die verheerende Wirkung von Streumunition war schon lange vor Beginn des Ukraine-Kriegs bekannt. Mehr als 100 Länder, darunter viele EU-Staaten, haben sich daher im Jahr 2010 dazu verpflichtet, sie weder einzusetzen noch herzustellen oder weiterzugeben. Im seit mehr als zwei Jahren anhaltenden Kampf zwischen der Ukraine und dem Aggressor Russland aber wird auf beiden Seiten darauf zurückgegriffen, um den Gegner bluten und leiden zu lassen.

Ukraine nutzt Streumunition: Wärmebilddrohnen zeigen nächtliche Angriffe auf russische Panzer

Was Streubomben binnen weniger Sekunden anrichten können, demonstriert nun auch ein auf Twitter veröffentlichtes Video vom User „+Constantine+“, bei dem es sich offenbar u Constantine Kalinowskyj handelt. Der in Charkiw geborene und mittlerweile in Texas lebende Ex-Militär zählt zum Team der „Liberty Ukraine Foundation“, die Spenden für die Verteidigung des Landes sammelt.

In dem 36-sekündigen Clip sind zwölf Ziele mit roten Vierecken markiert. Kurz darauf sind zwei Einschläge zu sehen, denen jeweils Dutzende weitere Explosionen folgen. Im Fokus stehen für den Softwareingenieur demnach jedoch die Drohnen, die dank Wärmebildern die gezeigten Aufnahmen liefern und die russischen Einheiten überhaupt erst entlarven.

„Sie können die effektive Arbeit unserer Artillerie und Streumunition sehen, allerdings wäre dies ohne die Wärmebilddrohnen, die das Bild lieferten, nicht möglich“, schreibt der Veteran, der nach eigenen Angaben 2014 und 2015 Teil der ukrainischen Streitkräfte war: „In Sekunde 15 ist zu sehen, wie russische Panzer durch den Einschlag der Submunition explodieren.“

Video: Militärübung in Belarus und Drohnenproduktion in der Ukraine

Streubomben auf russische Panzer: Ukraine-Unterstützer sammeln Spenden für neue Drohnen

Zuvor sei ein russischer Angriff auf die 92. Brigade der Ukraine dank der Drohnen mit Wärmebildkamera abgewehrt worden. „+Constatine+“ fügt hinzu, dass er aktuell Spenden für weitere solcher Flugkörper sammelt, ob für die 92. oder eine andere Brigade. Insgesamt seien 60.000 US-Dollar nötig.

Da Russland gerade in der Nacht sehr aktiv sei, gehe es umso mehr darum, dass sich die Ukraine auch im Dunkeln verteidigen kann. Seine Kollegin Tonya Lewtschuk informierte wenig später, dass 88 weitere Vögel – also die bereits häufig erfolgreich eingesetzten Drohnen – bezahlt werden konnten. Binnen 48 Stunden könnten sie an der Front sein. Und dort vielleicht auch Verwundete retten.

Die Aufnahmen der Wärmebilddrohnen sollen in der Region Donezk nahe dem Dorf Andrijiwka entstanden sein, schreibt das ukrainische Portal Militarnyi, das nach eigenen Angaben „ehrliche Nachrichten über Armee, Krieg und Verteidigung“ liefert. Demnach kam US-amerikanische 155-Millimeter-Streumunition zum Einsatz. Diese Clustergeschosse hätten einen Tötungsradius von zehn Quadratmetern, Splitter könnten sogar in einem Umkreis von 50 Metern ihre Wirkung entfalten.

Zerstörte Panzer in einer Gegend voller Krater
Szenen eines Kriegs: Zwischen diversen Kratern sind zerstörte Panzer zu sehen. © Twitter/@bayraktar_1love

Ukraine zerstört viele russische Panzer: Bilder zeigen Gegenschlag auf „Besatzungsabschaum“

Einen weiteren erfolgreichen ukrainischen Gegenschlag verbreitet ein User namens „Special Kherson Cat“, nach eigenen Angaben ein Katzenbesitzer, der seine Heimat Cherson verlassen musste. Dieser verweist dabei auf einen Eintrag des Telegram-Kanals mit den Namen „US-Infanterist“, der in teilweise derber Sprache die Zerstörung einer Einheit von acht gepanzerten Kampffahrzeugen feiert und seinen Followern ebenfalls für die Unterstützung dankt, mit der „dieser zerstörte Besatzungsabschaum“ gestoppt werden konnte.

Die Attacke soll sich nahe Wuhledar in der Oblast Donezk abgespielt haben. Hierzu kommentiert „+Constantine+“: „Einmal mehr große Verluste, aber leider nicht genug, um sie aufzuhalten.“ Bereits in der Vergangenheit sollen Drohnen eine ganze Panzer-Kolonne der Russen zerstört haben. In Videos wurde festgehalten, wie zwei komplette Einheiten ausgeschaltet wurden.

Lewtschuk zeigt derweil in einem knapp einminütigen Clip fünf Sequenzen, in denen Soldaten aus der Luft beschossen werden, weil Drohnen ihre Positionen auch im Dunkeln aufdecken. Dafür zeichne die 95. Brigade verantwortlich: „Das ist buchstäblich in weniger als einer Woche passiert. Diese Einheit arbeitet praktisch 24/7.“ Die Flugobjekte scheinen immer mehr zur Nemesis russischer Panzer zu werden. (mg)

Auch interessant

Kommentare