Frieding: Kein Friseur mehr um die Ecke

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Starnberg
  4. Andechs

Kommentare

Der neue „Salon Karina“ eröffnet in Seefeld: Karina Eberl (r.) ist neue Inhaberin des Salons von Jutta Wagner, die künftig als Mitarbeiterin dort tätig ist. ©  Dagmar Rutt

Den „Salon Karina“ in Frieding gibt es nicht mehr, dafür übernimmt Karina Eberl nun den Salon von Jutta Wagner in Seefeld. Der neue „Salon Karina“ dort eröffnet am Mittwoch. In Andechs gibt es damit nur noch eine Möglichkeit, zum Haareschneiden zu gehen, dies aber auch nur für Stammkunden.

Frieding/Seefeld - Für Andechs‘ Bürgermeister Georg Scheitz gehört ein Friseursalon zur Infrastruktur einer Gemeinde wie eine Arztpraxis oder eine Zahnarztpraxis, die sich auch in den vergangenen Jahren in Andechs niedergelassen haben. Dies sagte er im August, als es darum ging, den bestehenden Salon am Beizweg in Frieding zu erhalten. Nun verliert Andechs seinen letzten öffentlichen Salon. In Erling gibt es immerhin noch die Friseurdienste von Angelika Eisenschmid, allerdings nur für einen festen Kundenstamm.

Der „Salon Karina“ in Frieding von Karina Eberl existierte drei Jahre, hatte auch eine Gewerbeerlaubnis, allerdings fehlte für die baurechtliche Genehmigung ein Stellplatz (wir berichteten). Da es sich um einen „nicht störenden Gewerbebetrieb“ handelte, hatte Bauamtsleiter Michael Kuch von Seiten der Gemeinde keine Bedenken gegen das Fortbestehen. Die Kreisbehörde hätte den Plänen noch einen Strich durch die Rechnung machen können, deshalb musste Karina Eberl noch im August um ihre Existenz bangen. Noch bevor sich Bürgermeister Scheitz für die Friseurmeisterin starkmachen konnte, hat sie die Salontür in Frieding selbst geschlossen und dem Andechser Ortsteil auch aus privaten Gründen den Rücken gekehrt. Ihre Kunden müssen auf Karina Eberl jedoch nicht verzichten: Gleich im Nachbarort Seefeld übernimmt sie zum 1. Oktober den Friseursalon von Jutta Wagner an der Hauptstraße.

Gleich gegenüber vom Klinikum Seefeld ist das neue Firmenlogo schon angebracht. „Salon Karina“ steht dort in grasgrünen Lettern und dem Zusatz: „Reine Kopfsache“. Karina Eberl freut sich schon riesig. Seit 20 Jahren arbeite sie mit Freude in ihrem Beruf – zunächst in Herrsching und zuletzt selbstständig in Frieding. In Seefeld-Oberalting übernimmt sie nun ein Traditionsgeschäft, denn den Friseursalon in der Hauptstraße 52 gibt es bereits seit 31 Jahren. Die Angestellten übernimmt sie gleich mit: „Frau Wagner bleibt als Teilzeitkraft dem Friseursalon erhalten“, freut sie sich.

Damit gibt es in der Gemeinde Andechs nur noch für die Stammkunden von Angelika Eisenschmid eine Möglichkeit, sich die Haare schneiden zu lassen. Die 70-Jährige ist in Erling eine Institution. Seit ihrem 15. Lebensjahr arbeite sie mit sehr viel Spaß in ihrem Beruf. „Erst in Herrsching beim Salon Sigl, dann bei Frau Oberhofer.“ Die hatte ihren Salon im alten Raiffeisengebäude an der Herrschinger Straße in Erling. Angelika Eisenschmid durfte mit einer Ausnahmegenehmigung den Salon weiterführen, als ihre Chefin aufhörte.

Als das alte Raiffeisengebäude dem „Dreiseit“ weichen musste, behielt Angelika Eisenschmid ihre Stammkunden und frisiert seitdem „im Haus bei mir“ an der Starnberger Straße. Der behördliche Weg zur offiziellen Genehmigung war auch für Angelika Eisenschmid beschwerlich, aber erfolgreich. Da sie ihren schwerkranken Mann pflegt, öffnet sie ihren Salon nur an drei Tagen in der Woche.

Auch interessant

Kommentare