Tief „Quiteria“ bringt Sturm und Schnee nach Deutschland – in einigen Regionen wird es besonders gefährlich
So sehr sich Winterfans über Schnee in Deutschland freuen, in den nächsten Tagen wird das Wetter ruppig: Zu den weißen Flocken gesellt sich ein Orkantief.
München – Eisige Temperaturen und schneebedeckte Straßen: Jetzt kam der für 2024 vorerst abgeschriebene Wintereinbruch doch schneller nach Deutschland, als erwartet. Und das frostige Wetter soll auch ein paar Tage bleiben.
Zuletzt wurde bereits Bayern, darunter auch München, von Schnee überrascht. In der Nacht auf Montag (18. November) zogen dann einige Regionen nach. Die ersten Flocken kamen in Mittelgebirgen vom Himmel, auch im Thüringer Wald und dem Harz, wie Bilder vom Brocken zeigen. Bis zu zwölf Zentimeter Schnee bedecken dort die Straßen und Ortschaften. Auf den glatten Straßen ereigneten sich einige Unfälle, es blieb jedoch zumeist bei Blechschäden.
Schnee-Wetter in Deutschland: Orkantief „Quiteria“ bringt gefährliche Sturmböen mit sich
Neben Thüringen, Sachsen und Niedersachsen fiel auch in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland der erste Schnee oberhalb von 400 Metern. Und der Ausblick auf die kommenden Tage lässt Winterfans hoffen: In den kommenden Tagen und Stunden soll laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) in weiten Teilen noch mehr Schnee fallen. Die Temperaturen sollen dabei je nach Höhenlage um die null Grad liegen. Der DWD kündigt weitere Schneefälle im Mittelgebirge an.
Ein aufziehender Sturm könnte die Wetter-Lage aber noch gefährlicher machen: Grund ist Tief „Quiteria“, das im Tagesverlauf des Dienstags (19. November) Deutschland überqueren soll. Für den Süden, vor allem im Bergland, bedeute dies deutlich auflebenden Wind bis hin zu Orkanböen mit Geschwindigkeiten bis zu 102 km/h. Im Norden und Nordosten sind bis zu 74 km/h möglich. Dazu kommen gebietsweise Schneefälle bis in tiefe Lagen mit vorübergehender Glätte. Im Westen und Südwesten sind Winter-Gewitter mit Blitzen und Donner möglich, wie auch Meteorologe Dominik Jung bereits meldete.
Schnee bis ins Flachland erwartet – Wetter-Expertinnen warnen vor glatten Straßen
Die Schneefallgrenze sinkt auf 100 bis 300 Meter – auch Schnee bis in tiefste Lagen sei denkbar. „Zeitweise ist auch der Wind in Böen stark bis stürmisch, vor allem aber im Bergland. Nachts muss je nach Aufklaren häufig mit leichtem Frost und streckenweise Glätte gerechnet werden“, erklärte DWD-Meteorologin Sabine Krüger. Der Schwarzwald muss sich laut DWD auf Dauerregen einstellen.
Am Dienstagabend wird das Tief „‚Quiteria‘ mit seinem Kern außerhalb von Deutschland im Nordosten angekommen“ sein, sagt Meteorologin Kathy Schrey von wetter.net. Doch das Windfeld soll weiter aktiv bleiben, daher sei höchste Vorsicht im Freien geboten. Gerade in Norddeutschland muss aber schon in der Nacht zum Dienstag aufgepasst werden, warnt die Wetter-Expertin: „Da gibt es Schneeregen und Schnee im Norden – das ist in Verbindung mit der kalten Luft die Ausgangslage für glatte Straßen.“
Ab Freitag (22. November) soll sich die stürmisch, verschneite Wetter-Lage wieder langsam beruhigen. Die Schneeschauer klingen ab, vereinzelt kommt es noch an der Küste zu stürmischen Böen. (asc/dpa)