Politik wie ein Schokoladenfabrikant - Deutschland ein Sanierungsfall? Change-Experte warnt vor moralischer Illusion

 

Die verlockende Illusion eines Schokoladenfabrikanten

Milton S. Hershey, der unter anderem die weltbekannten Hershey-Riegel kreierte, hatte einen Traum: Um 1900 wollte er eine perfekte Stadt schaffen – ein Paradies für seine Arbeiter. In Hershey, Pennsylvania, bekamen die Menschen, was sie brauchten: bezahlbare Häuser, Schulen, Krankenhäuser, Parks und sogar einen Vergnügungspark. Es war eine Stadt, geprägt von moralischen Werten und sozialem Wohl. Klingt nach einem Paradies, oder? Doch wie so oft im Leben wurde auch dieser Traum von der Realität eingeholt.

Die bittere Realität moderner Moralpolitik

Unsere Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren in eine Richtung entwickelt, die stark an Hershey's Ideal erinnert. Mit dem Unterschied, dass wir heute nicht von Schokolade und Arbeiterwohnungen sprechen, sondern von „woken“ Idealen, politischer Korrektheit und einer allumfassenden Moralpolitik, die den Menschen ein besseres Leben versprechen will – koste es, was es wolle.

Wir träumen von steigenden Mütterrenten und einem sozialen Sicherheitsnetz für alle. Das ist auch schön und gut, jedoch muss man es sich auch leisten können. Und genau hieran krankt es in Deutschland erheblich, eben weil unser altes Geschäftsmodell nicht mehr funktioniert.

Die unerfüllten Versprechen der Politik

Jeder Unternehmer würde sich die Haare raufen:

  1. Die Infrastruktur liegt brach.
  2. Die Digitalisierung – Stichwort Netzabdeckung – kommt nicht voran.
  3. Der Wettbewerb überholt uns.
  4. Die Arbeitskräfte wollen nicht mehr und wandern ab in die Sozialsysteme oder ins Ausland.
  5. Unsere Vorzeigeprodukte findet die Welt nicht mehr attraktiv.
  6. Unsere Energiekosten sind zu hoch.

Wäre Deutschland ein Unternehmen, würden wir nicht mehr von einem Change-Projekt reden, sondern von einem Sanierungsfall. Nun ist dies erkannt und man möchte sanieren, nimmt sich eine exorbitante Schuldenaufnahme vor, die Rettung versprechen soll. Doch die Wahrheit ist auch, dass wir jetzt Schulden aufnehmen, um die Investitionen nachzuholen, weil wir zuvor zu viel in genau den Bereichen gespart haben, die Deutschland geholfen hätten mehr zu erwirtschaften.

Wie ein Unternehmer, der statt in Maschinen lieber in Freizeitparks für seine Mitarbeiter investiert hat. Die Schulden von heute machen wir deswegen, weil wir einfach Geld ausgegeben statt investiert haben. Obendrein nennen wir es nicht mehr Schulden, sondern „Sondervemögen“. Gehen Sie mal zu einer Bank und bitten diese um ein zusätzliches Sondervemögen, man würde Sie zurecht auslachen.

Die perfekte Moralstadt der Politik

Wie der Schokoladenfabrikant Hershey damals seine Stadt baute, versuchen unsere heutigen Politiker eine Gesellschaft zu errichten, die von Idealvorstellungen geprägt ist: Klimarettung, Geschlechtergerechtigkeit, Diversität in allen Bereichen, soziale Gerechtigkeit bis zum letzten Funken Ungleichheit. Wer könnte etwas dagegen haben? Genau wie bei Hershey klingen diese Visionen gut, sie fühlen sich richtig an, sie berühren unser moralisches Gewissen.

Die bittere Realität hinter den politischen Träumen

Doch wie Hersheys Arbeiter bald merkten, haben Ideale ihren Preis. Eine perfekte Stadt oder Gesellschaft erfordert einen immensen Aufwand – finanziell, strukturell und emotional. Für jede Schule, die gebaut wurde, musste Hershey Geld aus seinem Unternehmen ziehen. Für jeden Park, jede Straße und jede Freizeitmöglichkeit wurden Ressourcen geopfert.

Und genau das passiert heute in unserer Gesellschaft:

  1. Wohnungen und Infrastruktur: Der moderne Politik-Hershey verspricht erschwinglichen Wohnraum für alle. Aber statt Häuser zu bauen, regnet es Bürokratie, Mietendeckel und Bauvorschriften, die Investoren abschrecken. Ergebnis: keine Wohnungen, steigende Preise, aber viel moralischer Applaus.
  2. Bildung: Wo Hershey Schulen baute, dreht sich die heutige Bildungspolitik um Gendersternchen, Diversität in Mathebüchern und Klima-Aktivismus. Währenddessen bleiben Grundkompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen auf der Strecke. Moral wird gepredigt, Wissen bleibt liegen.
  3. Arbeitsbedingungen: Wie Hersheys Arbeiter damals streiken die Menschen auch heute – nicht gegen mangelnde Moral, sondern gegen leere Taschen. Die Realität der Inflation, steigender Lebenshaltungskosten und unsicherer Arbeitsplätze zeigt, dass Moral allein keine Miete zahlt.

Warum die Moralpolitik scheitert

Hershey dachte, er wisse, was die Menschen brauchen, aber er übersah, dass sie vor allem eines wollten: Freiheit und die Möglichkeit, selbst über ihr Leben zu bestimmen. Das Gleiche gilt für die Politik unserer Zeit:

  1. Mangelnde Realitätssicht: Die Politik der Moral ist blind für die Bedürfnisse der Menschen. Die meisten kümmern sich nicht um Genderdebatten oder CO2-Fußabdrücke, wenn sie entscheiden müssen, ob sie heizen oder essen sollen.
  2. Kosten ohne Nutzen: Hersheys Stadt war teuer, genau wie die heutigen Visionen der Politik. Klimaneutralität, Sozialausgleich, Gendergerechtigkeit – alles kostet Geld, und das zahlen die Bürger. Doch was bekommen sie dafür? Nicht die Schuldenbremse ist das Problem, sondern dass das Geld nicht sinnvoll investiert wird.
  3. Abhängigkeit statt Eigenständigkeit: Hershey bestimmte, was gut für seine Arbeiter war. Heute bestimmen Politiker, was gut für uns ist. Ob Genderkurse, Ernährungsrichtlinien oder Verbote – die Menschen fühlen sich entmündigt.
  4. Spannungen in der Gesellschaft: Wie in Hersheys Stadt streiken auch heute die Menschen – nicht immer buchstäblich, aber durch Wut, Resignation oder Protestwahlen. Die moralische Überlegenheit der Politik stößt auf Ablehnung, weil sie den Menschen nicht zuhört.