Ballermannstar vor EM abgemahnt - DFB-Ärger für Ikke Hüftgold: „Schaden von 300.000 bis 400.000 Euro“
Für den Gag gab es laut einem „Bild“-Bericht Post von Anwälten. „Eine offensichtliche Persiflage, die aber auch die Mannschaft, das Gemeinschaftsgefühl und die Lust auf die EM supporten sollte“, so Hüftgold über seine Idee. Er sei „sehr enttäuscht, dass der Erstkontakt direkt über Anwälte geführt wurde“. Weiter erklärt er: „Es wurden mehrere 10.000 T-Shirts und weitere Artikel produziert. Wenn ich das einstampfen müsste, reden wir von einem Schaden in Höhe von 300.000 bis 400.000 Euro. Dazu kommen horrende Rechtsberatungskosten. Da bewege ich mich in Sphären, die definitiv wehtun können – aber das Risiko gehe ich jetzt ein.“
DFB äußert sich: „DFB steht für Gesundheit, Sport und ein Leben ohne Drogen – nicht für Trinkspiele“
Der DFB bestätigt der „Bild“ den Streit mit dem Ballermannsänger und seiner „Partynationalmannschaft“. „Der DFB steht für Gesundheit, Sport und ein Leben ohne Drogen – nicht für Trinkspiele“, heißt es in einem Statement, welches der Zeitung vorliegt. „Es war in unserer Wahrnehmung offensichtlich, dass Verbraucher über die Herkunft des Trikots der Partynationalmannschaft getäuscht werden könnten – zu groß ist die Ähnlichkeit zu unseren, vergangenen DFB-Trainingsbekleidungen.“
Man zeigt sich entschlossen, die Interessen des Fußballverbandes durchzusetzen: „Wir wollen, müssen und werden unser Logo gegenüber jedem schützen, der es ohne unsere Einwilligung ge- oder missbraucht.“ Dennoch sei man bemüht, sich außergerichtlich mit dem Musiker zu einigen. Denn: „Wir stehen dem Grundansinnen der Partynationalmannschaft aufgeschlossen gegenüber. Wir wollen, dass unsere Nationalmannschaft möglichst vielen Menschen Anlass zum Feiern gibt.“
Der Adler des DFB ist ein markenrechtlich geschütztes Logo. Auch die Supermarktkette Real musste damit schon Erfahrungen machen. Lange stritten der DFB und Real, weil der Supermarkt Retro-Fußballshirts veröffentlichte, die ebenfalls mit dem Adler ausgestattet waren. Das Landgericht München sah 2014 in den Supermarkt-Trikots eine Markenverletzung.