Ukraine-Krieg: Experte benennt Putins aktuelles Ziel

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Trotz Verhandlungen über einen Waffenstillstand gehen die Gefechte im Ukraine-Krieg weiter. Ein Experte enthüllt das angebliche Ziel des russischen Autokraten.

Donezk - Es soll nicht gut stehen um die imperialistischen Vorhaben des Russland-Autokraten Wladimir Putin. Das schreibt zumindest die oft zitierte US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) in einer aktuellen Analyse zum Ukraine-Krieg.

Waffenstillstand im Ukraine-Krieg? Donald Trump verhandelt mit Wladimir Putin

Dabei haben auch die ukrainischen Streitkräfte hohe Verluste zu beklagen - etwa unter Leopard-2-Panzern. So sind die Frontlinien im blutigen Ukraine-Krieg nach wie vor festgefahren, während auch US-Präsident Donald Trump Putin und dessen Moskau-Regime offenbar (bislang) nicht zu einem Waffenstillstand bewegen kann.

Laut eines Experten hat das gegenwärtig auch damit zu tun, dass der 72-jährige Putin vor möglichen Zugeständnissen ein Ziel erreichen will. Eines, das wohl vorerst als militärisches Ziel verbucht werden müsste. So gehe es dem Kreml in dieser Phase der Gefechte darum, die Kontrolle über die gesamte ukrainische Region Donezk zu erlangen.

Moskau-Autokrat: der russische Machthaber Wladimir Putin.
Moskau-Autokrat: der russische Machthaber Wladimir Putin. © IMAGO / Russian Look

Waffenruhe im Ukraine-Krieg? Wladimir Putin will laut Experte ganze Oblast Donezk

„Putin ist auch an einem Frieden interessiert. Die Opfer, die Russland in personeller Hinsicht bringen muss, aber auch materiell, sind natürlich hoch. Das kann man nicht ewig durchhalten“, meinte Militär-Experte Wolfgang Richter bei ntv: „Er (Putin, Anm. d. Red.) ist an einem Frieden zu seinen Bedingungen interessiert. Und diese Bedingungen sind für die Ukrainer nicht akzeptabel. Darin werden sie durch die Europäer unterstützt.“

Der Brigadegeneral außer Dienst der Bundeswehr ordnete diese Bedingungen der russischen Seite ein. „Er wird zumindest die Oblast-Grenzen, also die Gebietsgrenzen der Oblast Donezk noch militärisch erreichen wollen und so lange auch noch weiterkämpfen“, erklärte Richter. Auf die Frage, weshalb trotz laufender Verhandlungen weiter gekämpft wird, sagte der Experte weiter: „Grundsätzlich steht die Fortsetzung von Kampfhandlungen Verhandlungen nicht im Wege. Das ist die historische Erfahrung.“

Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Wladimir Putin will wohl besetzte Gebiete für Russland

Putin gehe es in der aktuellen Phase darum, den „Krieg zu vorteilhaften Bedingungen (zu) beenden“, meinte der 68-jährige Militärexperte bei ntv weiter. Auch deshalb würden sich „die derzeitigen Drohnenangriffe besonders gegen die ukrainische Rüstungsindustrie richten, die von sich selber sagt, dass sie 60 Prozent des militärischen Bedarfs der Ukraine selbst abdecken kann“, erklärte Richter. Mehrere Einschätzungen zum Ukraine-Krieg gehen davon aus, dass zu den Bedingungen Moskaus für eine Waffenruhe auf jeden Fall gehört, die aktuell besetzten Gebiete kontrollieren oder sogar als Staatsgebiet annektieren zu können – Was Kiew kategorisch ablehnt.

Wie unter anderem das Nachrichten-Portal Axios im April berichtet hatte, wären die Amerikaner unter Trump für eine Waffenruhe wohl zu erheblichen Zugeständnissen an Putin bereit. So soll Trumps Sondergesandter Steve Witkoff bei Beratungen mit Vertretern der ukrainischen Regierung und europäischer Staaten am 17. April im französischen Paris umstrittene Vorschläge der Vereinigten Staaten für einen Ukraine-Friedensplan unterbreitet haben. Unter anderem, dass die USA die russische Kontrolle über die besetzten Gebiete der Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson sowie über die Schwarzmeer-Halbinsel Krim anerkennen wollen. (pm)

Auch interessant

Kommentare