Nach Stillhaltebefehl von Putin: Russland will eigene Drohnen abgeschossen haben
Russland soll eigene Drohnen abgeschossen haben. Nach dem Trump-Putin-Deal wirft Moskau nun Kiew vor, sich nicht an Abmachungen zu halten.
Moskau – Donald Trump und Wladimir Putin hatten sich am Dienstag (18. März) in einem Telefonat darauf geeinigt, dass Russland 30 Tage keine gegnerischen Energieanlagen beschießt, wenn auch die Ukraine darauf verzichtet. Einen Tag nach dem Gespräch bezichtigen sich bereits beide Seiten des Ukraine-Kriegs, den Deal gebrochen zu haben.
Das russische Verteidigungsministerium berichtete am 19. März, das russische Militär habe seine eigenen Drohnen abgeschossen, die auf dem Weg zu ukrainischen Energieanlagen waren. Dies sei eine Reaktion auf die Anordnung Putins, die Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur unverzüglich vorübergehend einzustellen.
Deal mit Putin? Ukrainische Luftwaffe berichtete von anhaltenden Raketen- und Drohnenangriffen
Sechs Flugzeuge seien vom Pantsir-Luftabwehrsystem abgeschossen worden, teilte das Ministerium laut einem Bericht der Kyiv Post mit. Eines sei von einem Flugzeug der russischen Luft- und Raumfahrtstreitkräfte abgefangen worden.
Berichte aus der Ukraine widersprechen jedoch der russischen Aussage. Die ukrainische Luftwaffe berichtete von anhaltenden Raketen- und Drohnenangriffen auf ukrainische Energieanlagen am 19. März, lange nach dem Telefonat zwischen Trump und Putin vom 18. März. Dabei wurden unter anderem Iskander-M- und S-300-Waffen sowie 145 Shahed-Drohnen und Täuschkörper eingesetzt.
Russland wirft der Ukraine vor, sich nicht an die Trump-Putin-Abmachung zu halten
Russland wirft auf der anderen Seite Kiew vor, die Abmachung zu missachten. Nach einem ukrainischen Drohnenangriff ist russischen Angaben zufolge ein Feuer in einem Öldepot im Süden des Landes ausgebrochen. Dem regionalen Koordinierungsstab in der Region Krasnodar zufolge lösten herabfallende Trümmerteile den Brand auf einer Fläche von 1700 Quadratmetern aus. Mehr als 220 Menschen seien an den Löscharbeiten beteiligt.

Das Verteidigungsministerium in Moskau warf Kiew daraufhin eine Provokation vor. Diese ziele darauf ab, die Friedensinitiative von US-Präsident Donald Trump zu torpedieren. Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj unterstützt die Ukraine die Idee, man brauche aber noch mehr Informationen. Aus den nach dem Telefonat veröffentlichten Angaben geht nicht genau hervor, wann der Verzicht auf Luftschläge gegen Energieanlagen in Kraft treten soll. (lm/dpa)