In einem Freibad in Hannover wurden Bakterien entdeckt, die Übelkeit und Durchfall auslösen können. Die Anlage musste für einige Tage schließen.
Hannover - Eigentlich sind Kolibakterien völlig natürlich. Sie kommen im Darm von Vögeln und warmblütigen Tieren vor und gehören zur menschlichen Darmflora. Bestimmte Stämme dieser Bakterien können laut dem Umwelt Bundesamt aber schwere Krankheiten bei Menschen und Tieren auslösen. Typische Symptome sind Bauchschmerzen, Durchfall und Übelkeit.
Gesundheitsamt gibt Update für Naturbad in Niedersachsen
Ausgerechnet diese Bakterien kommen immer wieder in Gewässern vor und waren am Mittwoch (30. Juli) auch in einem Naturbad in Hannover entdeckt worden. Mitten in der Badesaison musste das Bad vorübergehend schließen, weil eine Routineuntersuchung erhöhte Werte des Bakteriums ergeben hatte. Nun gab das Gesundheitsamt wieder Entwarnung, wie die Stadt Hannover öffentlich bekanntgab: Die Badegäste dürfen seit Freitag (1. August) zurückkehren, die Werte liegen im Normalbereich.
Wie konnte es zur vorübergehenden Schließung kommen? Das Hainhölzer Bad ist ein Naturbad, dessen Wasser weder beheizt noch gechlort wird. Die Stadt Hannover informiert: „Zu einem vermehrten Auftreten von ‚Escherichia-coli‘ (Kolibakterien) kann es daher zum Beispiel nach längeren Regenfällen kommen.“
Baden ohne Chemikalien: So funktioniert das Naturbad in Hannover
Trotz des natürlichen Ansatzes wird das Wasser im Hainhölzer Naturbad für die Badegäste aufbereitet. Dabei verzichtet man auf Chlor und andere chemische Mittel. Die Aufbereitung erfolgt über zwei Regenerationsteiche, von denen einer unter der Liegewiese liegt, wie auf der Website des Betreibers angegeben. Deshalb sei das Naturbad grundsätzlich „besonders für Menschen mit Hautproblemen ein idealer Badeort“.
Für die Betreiber dürfte die Entwarnung aus gleich mehreren Gründen wichtige Neuigkeiten sein, denn das Naturbad schließt laut offiziellen Angaben am 31. August. Dann ist die Freibadesaison beendet. Nun muss nur noch das Wetter mitspielen: Derzeit ist es eher regnerisch und bewölkt, was auch ohne Bakterien nicht gerade zum Baden einlädt. Ab der kommenden Woche könnten die Temperaturen jedoch wieder steigen.
Kolibakterien können nicht nur in Badeseen, sondern auch in verschmutztem Trinkwasser vorkommen. Einen solchen Vorfall gab es zum Beispiel in einer Stadt in Bayern: Die Anwohner mussten das Wasser eine Zeit lang jedes Mal abkochen, bis das Problem behoben werden konnte.