„Möglichkeit ist sehr gering" - Neue 3D-Untersuchung stellt Echtheit des Turiner Grabtuchs in Frage
Beschreibung und Herkunft: Das Turiner Grabtuch ist ein Leinenstoff mit den Maßen etwa 4,4 Meter in Länge und 1,1 Meter in Breite. Es zeigt das verblasste Bild eines Mannes, der vorn und hinten gefleckt ist, als wäre er verletzt und gekreuzigt worden. Es wird behauptet, dass es das Begräbnisgewand Jesu Christi ist und in Turin, Italien, in der Kathedrale von St. Johannes dem Täufer aufbewahrt wird.
Erste Erwähnung: Das Grabtuch wurde erstmals im Jahr 1354 in Frankreich dokumentiert, als es im Besitz von Geoffroy de Charny war. Später kam es in den Besitz der italienischen Königsfamilie Savoyen und wurde schließlich 1578 nach Turin gebracht.
Wissenschaftliche Untersuchungen: Das Grabtuch wurde mehrfach wissenschaftlich untersucht, insbesondere durch Radiokohlenstoffdatierungen im Jahr 1988. Diese Tests ergaben, dass das Leinen aus dem Mittelalter stammt, um das Jahr 1260-1390, und nicht aus der Zeit Jesu. Diese Ergebnisse werden jedoch von einigen Fachleuten und Gläubigen aufgrund möglicher Kontaminationsquellen und späterer Reparaturen des Tuches angezweifelt.
Bildentstehung: Bis heute ist die genaue Methode der Bildentstehung auf dem Grabtuch unbekannt. Verschiedene Theorien wurden vorgeschlagen, darunter natürliche chemische Prozesse, Malerei oder gar eine Art Strahlung, aber keine wurde abschließend bewiesen. Das Bild ist ein Negativ, was bedeutet, dass die hellen und dunklen Bereiche im Bild umgekehrt sind, was besonders sichtbar wurde, als das Grabtuch 1898 erstmals fotografiert wurde.
Religiöse Bedeutung und Kontroversen: Für viele Christen hat das Turiner Grabtuch eine tiefe spirituelle Bedeutung, da es als das tatsächliche Grabtuch Jesu angesehen wird. Allerdings bleibt es ein kontroverses und oft debattiertes Thema sowohl in religiösen als auch wissenschaftlichen Kreisen. Während einige es als heiliges Relikt verehren, sehen andere es als mittelalterliche Fälschung.