Kranführerin mit 23, Schweißer mit eigener Werkstatt: Junge Profis verraten ihr Gehalt
Sie hebt tonnenschwere Motoren, er repariert feinste Risse im Metall: Annika und Erik arbeiten in zwei sehr unterschiedlichen, aber gleichermaßen fordernden Berufen. Galileo hat die beiden begleitet und nachgerechnet, was am Ende des Monats übrig bleibt.
Annika: Kranführerin mit 23
„Mein Name ist Annika, ich bin 23 Jahre alt und arbeite als Mobilkranführerin.“ Ihre Ausbildung begann sie schon mit 16. Heute bewegt sie Lasten von bis zu 20 Tonnen, millimetergenau - ob im Stadtverkehr oder beim Einsetzen eines Schiffsmotors.
Annika verdient rund 3000 Euro brutto, dazu kommen Spesen und Zuschläge. Am Ende bleiben 2300 Euro netto, nach Abzug aller Ausgaben legt sie monatlich 1247 Euro zurück.
Die Arbeit ist flexibel, aber fordernd: manchmal Frühstück mit der Mutter, manchmal Start um fünf Uhr früh. 12-Stunden-Schichten gehören dazu. „Ich bin echt Feuer und Flamme für den Job“, sagt Annika.
Erik: Vom Fotografen zum Schweißer
Erik ist 37, selbstständig - und Spezialist für Reparaturschweißungen, die andere für unmöglich halten. Eigentlich wollte er Fotograf werden, doch heute ist er ein erfolgreicher, selbstständiger Schweißer mit eigener Werkstatt. Unter dem Mikroskop dichtet er Risse von nur wenigen Hundertstel Millimetern ab, Aluminium eingeschlossen. „Was Andere abschreiben und sagen, es geht nicht, das reizt mich und dann will ich es hinkriegen.“
Eriks Einkommen: 5250 Euro netto monatlich. Klingt hoch, doch nach Versicherungen, Familienkosten, Investitionen in Werkstatt und Equipment bleibt kaum Überschuss. Erik nimmt sich so viel er braucht. Den Rest steckt er zurück ins Unternehmen.
Leidenschaft vor Karriere
Beide verbindet die Präzision: Annika steuert ihren Kran wie im Blindflug, Erik schweißt punktgenau mit 10.000 Grad.
Annika möchte im Beruf bleiben - „aufsteigen“ reizt sie nicht. Erik lebt seinen Traum als Unternehmer, auch wenn er dafür fast rund um die Uhr arbeitet.