Lilium wollte 50 Millionen vom Bund - Deutscher Flugtaxi-Entwickler meldet Insolvenz an - Förderung scheiterte an den Grünen

Die börsennotierte Holding teilte in einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC mit, dass es für die beiden wichtigsten operativen Tochterfirmen, die Lilium GmbH und die Lilium eAircraft GmbH, Insolvenz anmelden müsse.

Das Münchner Tech-Start-Up hatte sich zuvor vergeblich um finanzielle Unterstützung vom deutschen Staat bemüht. Eine Kredit-Bürgschaft über 50 Millionen Euro vom Bund scheiterte in der Ampel-Koalition am Widerstand der Grünen. Damit ist auch eine bayerische Hilfszusage hinfällig.

Münchner Tech-Start-Up pleite: Lilium entwickelte ein vollelektrisches Flugtaxi

SPD-Haushälter Dennis Rohde sagte zum Scheitern der Finanzspritze: „Deutschland kann es sich gerade nicht leisten, dass Industriearbeitsplätze der Zukunft verschwinden. Deshalb hätten wir als SPD dieser klimaneutralen Zukunftstechnologie gern staatlich unter die Arme gegriffen. Leider gab es für diese wirtschaftspolitische Überzeugung keine Mehrheit in der aktuellen Koalition.“

Das Start-up hat ein vollelektrisches, senkrecht startendes und landendes Flugtaxi entwickelt. Der bemannte Erstflug soll Anfang 2025 stattfinden, die ersten Maschinen sollen 2026 an Kunden ausgeliefert werden. Aber das kostet erst einmal viel Geld: Allein im ersten Halbjahr 2024 wurden fast 200 Millionen Euro ausgegeben. Kunden und Investoren haben in das an der US-Börse Nasdaq gelistete Unternehmen bereits 1,5 Milliarden Euro investiert.