News zum Ukraine-Krieg - Russischer Raketenangriff fordert zivile Opfer
Ukraine meldet Tote und Verletzte nach russischen Angriffen
Samstag, 21. September, 9.25 Uhr: Bei neuen russischen Raketenangriffen auf die Stadt Krywyj Rih im Süden der Ukraine sind nach örtlichen Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet und drei weitere verletzt worden. Unter den Toten sei auch ein zwölf Jahre alter Junge, teilte der Gouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, bei Telegram mit. Der Angriff mit Iskander-M-Raketen und Lenkwaffen sei mitten in der Nacht erfolgt. Lyssak veröffentlichte mehrere Bilder von in Trümmern liegenden Häusern. Es werde nach Verschütteten gesucht, hieß es.
Die Industriestadt Krywyj Rih, in der Präsident Wolodymyr Selenskyj geboren wurde, ist immer wieder Ziel russischer Angriffe in dem seit mehr als zweieinhalb Jahren andauernden Moskauer Angriffskrieg.
In der Nacht meldeten mehrere Regionen der Ukraine erneut Luftalarm wegen russischer Angriffe. Die ukrainische Flugabwehr sprach von 25 Attacken insgesamt. 5 Raketen und 11 Drohnen seien abgefangen worden, hieß es.
US-Amerikaner gefoltert und getötet - Russland ermittelt gegen vier eigene Soldaten
18.51 Uhr: Russland hat am Freitag vier seiner Soldaten verhaftet und angeklagt. Sie werden beschuldigt, einen in dem von Russland besetzten Donezk lebenden US-Bürger gefoltert und ermordet zu haben. Der verstorbene Russell „Texas“ Bentley hatte seit 2014 auf Seiten der russischen Kräfte gekämpft.
Es kommt sehr selten vor, dass Russland aktive Soldaten in der Ukraine, die in ihrer Heimat verherrlicht werden, beschuldigt, Verbrechen begangen zu haben. Die russischen Behörden sagten nicht, was die Soldaten dazu veranlasst hatte, Bentley zu töten, der sich regelmäßig auf kremlfreundlichen sozialen Medienkanälen äußerte und Moskaus groß angelegte Militäroffensive in der Ukraine unterstützte.
Ukraine bleibt trotz Gegenoffensive in Bedrängnis
17.40 Uhr: Die Front in der Ostukraine ist westlich der bereits seit 2014 von russischen Kräften besetzten Großstadt Donezk in Bewegung geraten. Langsam, aber stetig rücken die Truppen Moskaus seit Jahresbeginn vor. Der Raumgewinn von etwas mehr als 30 Kilometer seit dem Fall der Festung Awdijiwka bedeutet keinen Durchbruch, aber er nagt am Selbstvertrauen der ukrainischen Verteidiger.
Dorf um Dorf müssen sie aufgeben. Was die russischen Angreifer dann einnehmen, erinnert in den wenigsten Fällen noch an menschliche Behausungen. Ruinen, teilweise zu Steinhaufen zerbombte Häuser und versengte Erde sind die Trophäen dieses alles zermalmenden Angriffskriegs.
Es gibt Gründe für das Wanken der Front, die zuvor an diesem Abschnitt in einem festen Stellungskrieg verharrte. Zunächst startete Kiew, seine Kräfte überschätzend, nach verspäteten westlichen Panzerlieferungen im vergangenen Sommer eine Offensive zur Befreiung der Südukraine. Diese traf auf gut vorbereitete russische Verteidigungslinien und endete mit hohen Verlusten weitgehend ergebnislos in der Steppe von Saporischschja.
Von der Leyen will neue EU-Milliardenhilfen für Ukraine
12.41 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will der Ukraine gegen Widerstand aus Ungarn neue EU-Finanzhilfen in Höhe von bis zu 35 Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Das kündigte sie während eines Besuchs beim ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew auf der Plattform X an. Das Geld soll Teil des von der G7-Gruppe geplanten Unterstützungspakets werden, das insgesamt bis zu 50 Milliarden Dollar umfassen soll.
Wusste Moskau von Offensive? 40.000 Russen aus der Ostukraine nach Kursk verlegt
10.55 Uhr: Die Ukraine zwingt laut eigenen Angaben 40.000 russische Soldaten, aus der Ostukraine in die Region Kursk zu wechseln. Mehr dazu hier.
Putin-Verbündeter warnt vor Eskalation bei westlicher Unterstützung
Freitag, 20. September, 10.40 Uhr: Ein russischer Abgeordneter warnt vor einem möglichen Atomkrieg, sollten ukrainische Kräfte mit westlichen Raketen in russisches Territorium vordringen. Mehr dazu hier.
Selenskyj trifft Biden, Harris und Trump bei USA-Besuch
19.39 Uhr: US-Präsident Joe Biden empfängt in der kommenden Woche den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus in Washington. Das Treffen sei für Donnerstag geplant, teilte die US-Regierungszentrale mit. Selenskyj werde sich separat auch mit US-Vizepräsidentin Kamala Harris treffen, die als Kandidatin der Demokraten bei der Wahl im November antritt und Biden im Weißen Haus ablösen will. Selenskyj hatte bereits vor einigen Tagen ein Treffen mit Biden in Washington in Aussicht gestellt und angekündigt, er wolle dem US-Präsidenten einen „Plan für den Sieg“ im Krieg gegen Russland vorstellen.
Das Büro des ukrainischen Präsidenten kündigte die USA-Reise nun offiziell an. Demnach will Selenskyj zunächst bei der UN-Generalversammlung in New York sprechen und dort am Rande Gespräche führen. Außerdem seien neben der Zusammenkunft mit Biden und Harris in Washington auch Treffen mit Mitgliedern des US-Kongresses geplant - ebenso mit dem früheren US-Präsidenten und republikanischen Präsidentschaftsanwärter, Donald Trump, der bei der Wahl im November gegen Harris antritt. Details zu dem geplanten Treffen mit Trump gab es zunächst nicht. Selenskyj wolle sich außerdem mit Vertretern von amerikanischen Rüstungs- und Energieunternehmen treffen, hieß es weiter.
Bundesregierung stellt 400 Millionen Euro für Waffenlieferungen an die Ukraine bereit
11.57 Uhr: Für die militärische Unterstützung der Ukraine will die Bundesregierung kurzfristig rund 400 Millionen Euro zusätzlich bereitstellen. Das geht aus einem Schreiben des Finanzministeriums an den Haushaltsausschuss des Bundestags hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Das Geld diene der Beschaffung militärischer Ausrüstung für die ukrainische Armee - insbesondere bei Luftverteidigung, Drohnen und Schutzausrüstung. Finanzstaatssekretär Florian Toncar (FDP), der den Brief unterzeichnet hat, warnt darin vor der Gefahr, „dass die Ukraine ohne signifikant gesteigerte materielle Unterstützung in ihrem Verteidigungskampf unterliegt“.
Selenskyj und Putin drücken bei Rüstung aufs Tempo
Donnerstag, 19. September, 9.16 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die westlichen Partner zu mehr Tempo bei den versprochenen Lieferungen zur Stärkung der Flugabwehr aufgefordert. „Bis jetzt sind noch nicht alle Versprechen zur Flugabwehr, die beim Gipfel in Washington gemacht worden, umgesetzt„, mahnte er in seiner abendlichen Videoansprache. Gerade zu Herbstbeginn sei es jedoch wichtig, eine effiziente Flugabwehr zu haben, sagte er mit Blick auf die systematischen russischen Angriffe gegen die Energie- und Wärmeversorgung.
Selenskyj wandte sich einmal mehr gegen ein Einfrieren des Konflikts. Die Ukraine und ganz Europa bräuchten langfristig Sicherheit. Das sei nur durch einen gerechten Frieden zu erreichen.
Zur Lage an der Front äußerte er sich nicht detailliert. Gleich zu Beginn lobte er den Drohnenangriff auf ein Munitionsdepot bei der nordwestrussischen Kleinstadt Toropez.
In der Nacht zuvor war es durch einen ukrainischen Drohnenangriff Medienberichten zufolge zu einer Serie von Explosionen in dem Depot gekommen. Wegen des auf die nahegelegene Stadt Toropez übergreifenden Feuers mussten die Bewohner in Sicherheit gebracht werden. Es gab Behördenangaben zufolge mehrere Verletzte.
Derweil hat Kremlchef Wladimir Putin eine Videokonferenz mit ranghohen Militärs und Beamten aus der Rüstungswirtschaft abgehalten. Darin begründete er auch die jüngst befohlene Anhebung der Truppenstärke. Dies sei für die neuen Wehrbezirke notwendig, sagte er. Für die dort entstehenden Truppenteile würden gut an Waffen ausgebildete neue Soldaten gebraucht. “Eben zur Lösung dieser Aufgabe wurde vor Tagen das Dekret über die Festlegung der Truppenstärke der Streitkräfte veröffentlicht“, so Putin.
Am Montag hatte Putin per Dekret befohlen, die Streitkräfte auf etwa 2,4 Millionen Mann aufzustocken, darunter 1,5 Millionen Soldaten - seit dem Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 wurde die Sollstärke des Militärs damit zum dritten Mal erhöht.
Ukraine bittet Rumänien um Abschuss russischer Drohnen
17.24 Uhr: Die Ukraine bittet das Nato-Land Rumänien, russische Drohnen abzuschießen, die sich dem rumänischen Luftraum nähern. Das sagte der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha nach einem Treffen mit seiner rumänischen Kollegin Luminita Odobescu in Bukarest, wie die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax berichtete.
Seit Beginn des Angriffskriegs sind in Rumänien nahe der Grenze zur Ukraine mehrmals Trümmer russischer Drohnen abgestürzt.
Besondere Sorgen bereitet, dass kürzlich eine russische Drohne etwa 45 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt über dem rumänischen Donaudelta in der Luft gesichtet wurde. Rumänische F-16 Kampfjets stiegen auf und eskortierten das Objekt, bis es ukrainischen Luftraum erreichte.
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