Verkehr rollt nach BVG-Warnstreik an - Schlichtung mit Politikgrößen beginnt
Verkehr rollt nach BVG-Warnstreik an - Schlichtung mit Politikgrößen beginnt
Der zweitägige Warnstreik im Berliner Nahverkehr ist zu Ende. Zugleich beginnt heute die Schlichtung in dem festgefahrenen Tarifkonflikt zwischen den Berliner Verkehrsbetrieben und der Gewerkschaft Verdi.
Planmäßig sollten die BVG-Bediensteten ihre Arbeit mit Beginn der Frühschicht gegen 3.00 Uhr wieder aufnehmen. Nach Angaben des kommunalen Unternehmens kann der Verkehr dann noch einige Stunden unregelmäßig sein.
Ramelow und Platzeck sollen den Konflikt schlichten
Verdi hatte die Tarifverhandlungen mit dem kommunalen Verkehrsunternehmen für rund 16.000 Beschäftigte vor einer Woche nach der sechsten Runde für gescheitert erklärt und zum nächsten Warnstreik am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche aufgerufen. Es war bereits der fünfte Ausstand in der laufenden Tarifrunde.
Am Donnerstag verständigten sich beide Seiten auf eine Schlichtung. Die Gespräche sind bis zum 10. April angesetzt - in dieser Zeit sind Streiks ausgeschlossen. Für die BVG geht Brandenburgs früherer Ministerpräsident Matthias Platzeck als Schlichter in die Gespräche. Für Verdi schlichtet Thüringens ehemaliger Regierungschef Bodo Ramelow.
Warnstreik bei der BVG geht weiter
Donnerstag, 27. März, 6.13 Uhr: Der Warnstreik im Berliner Nahverkehr geht in den zweiten Tag. Erneut müssen Pendlerinnen und Pendler im Berufsverkehr mit vollen Straßen, S-Bahnen und Regionalzügen rechnen. Die Busse, Trams und U-Bahnen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) bleiben im Depot.
Der Ausstand der Gewerkschaft Verdi im Tarifstreit mit dem Verkehrsunternehmen dauert bereits seit Mittwochmorgen an. Erst zum Betriebsbeginn in der Nacht zum Freitag soll der Nahverkehr wieder wie gewohnt rollen.
Es ist der insgesamt fünfte Warnstreik in der Tarifauseinandersetzung. Es geht um mehr Geld für rund 16.000 Beschäftigte. Nach der jüngsten Gesprächsrunde hatte Verdi die Verhandlungen für gescheitert erklärt und zum nächsten Arbeitskampf aufgerufen. Zudem läuft seit Mittwoch eine Urabstimmung unter den Mitgliedern über unbefristete Streiks.
Gleichzeitig laufen aber auch die Gespräche über eine mögliche Schlichtung. Dabei sollen externe Vermittler in dem Tarifkonflikt eine Lösung finden. Beide Seiten waren zuletzt zuversichtlich, dass ein solches Verfahren bald beginnen könnte. Während einer Schlichtung sind keine Arbeitskämpfe möglich.
Verdi ruft zu neuem Warnstreik in Berlin am Mittwoch und Donnerstag auf
19.38 Uhr: Auf die Fahrgäste im Berliner Nahverkehr kommt ein weiterer 48-stündiger Warnstreik zu. Die Gewerkschaft Verdi ruft nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) zum Ausstand am Mittwoch und Donnerstag kommender Woche auf, wie Verdi mitteilte.
„Die BVG ist auch in der sechsten Verhandlungsrunde ein Angebot schuldig geblieben, das der verantwortungsvollen Arbeit der Beschäftigten gerecht wird und die drastischen Preissteigerungen der letzten Jahre sowie den deutlichen Lohnabstand im bundesweiten Vergleich ausreichend kompensiert“, sagte Verhandlungsführer Jeremy Arndt. Nun sei auch der Berliner Senat gefragt, „endlich Verantwortung zu übernehmen und die Finanzierung angemessener Löhne bei der BVG sicherzustellen“
Der Ausstand soll am Mittwoch mit Betriebsbeginn gegen 3.00 Uhr morgens beginnen und am Freitagmorgen mit Betriebsbeginn gegen 3.00 Uhr enden.
Tarifverhandlungen zwischen BVG und Verdi endet ergebnislos
Freitag, 21. März, 15.34 Uhr: Die sechste Runde in den Tarifverhandlungen zwischen den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) und Verdi ist nach Unternehmensangaben ergebnislos zu Ende gegangen. Die Gewerkschaft hatte für diesen Fall eine Urabstimmung über unbefristete Streiks bei der BVG angekündigt. „Die BVG ist auch heute angetreten, gute, gemeinsame Lösungen für unsere Mitarbeitenden und das Unternehmen zu finden“, teilte das Unternehmen mit. „Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb es aufseiten von Verdi keinerlei Bewegung gibt.“
Die Arbeitgeberseite stehe für weitere Gespräche zur Verfügung, hieß es. Der nächste Verhandlungstermin ist für den 10. April vereinbart. Ob es dazu kommt, blieb offen. Verdi war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
Beide Seiten verhandeln seit Mitte Januar über einen neuen Tarifvertrag für rund 16.000 Beschäftigte. Seitdem hat Verdi den Berliner Nahverkehr viermal weitgehend lahmgelegt - zuletzt am Mittwoch und Donnerstag.
Nun könnten deutlich längere Ausstände auf die Fahrgäste und das kommunale Unternehmen zukommen. Für einen unbefristeten Streik müssten in einer Urabstimmung mindestens 75 Prozent der teilnehmenden Mitglieder stimmen. Bis eine solche Abstimmung abgeschlossen ist, dürften noch einige Tage oder Wochen vergehen. Ein längerer Streik käme wohl erst im April auf die Berlinerinnen und Berliner zu. Bis Verdi die Urabstimmung einleitet, könnte die Gewerkschaft aber zu weiteren Warnstreiks aufrufen.
Verdi bestreikt erneut für zwei Tage Berliner Nahverkehr
15.08 Uhr: Auf Fahrgäste im Berliner Nahverkehr kommen erneut erhebliche Einschränkungen zu. Die Gewerkschaft Verdi hat für kommende Woche Mittwoch und Donnerstag zum nächsten zweitägigen Warnstreik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) aufgerufen. „Das finanzielle Angebot der BVG ist völlig unzureichend und ignoriert die massiven Preissteigerungen, mit denen unsere Kolleginnen und Kollegen täglich kämpfen müssen“, teilte Verhandlungsführer Jeremy Arndt mit. Schon der vorige Ausstand bei der BVG Ende Februar dauerte 48 Stunden.
Wieder dürften nahezu sämtliche Busse, Straßen- und U-Bahnen im Depot bleiben. Es ist der inzwischen vierte Arbeitskampf in der laufenden Tarifrunde mit der BVG. Nicht betroffen sind auch dieses Mal der S- und Regionalverkehr. Es ist mit vollen Straßen und einer hohen Nachfrage nach Alternativen wie Taxis oder Sharingdiensten zu rechnen.
Die BVG kritisierte den Aufruf deutlich. Das Unternehmen behalte sich rechtliche Schritte mit Blick auf die Verhältnismäßigkeit des Arbeitskampfes vor, hieß es. „Verhandeln bedeutet aufeinander zuzugehen“, teilte Personalvorständin Jenny Zeller-Grothe mit. „Jetzt ist Verdi an der Reihe, einen Kompromissvorschlag zum Thema Entgelt an den Tisch zu bringen, statt weiter an Maximalforderungen festzuhalten. Der Ball liegt bei Verdi.“
Einigung oder Eskalation? Gespräche für öffentlichen Dienst
Freitag, 14. März, 06.21 Uhr: Nach Warnstreiks in ganz Deutschland gehen die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen in die möglicherweise entscheidende dritte Runde. Arbeitgeber und Gewerkschaften beraten ab heute in Potsdam. Angesetzt sind zunächst drei Verhandlungstage - eine Verlängerung bis Montag ist nicht ausgeschlossen. Der Beamtenbund dbb warnte kurz vor Beginn vor einem Scheitern der Gespräche und einer Eskalation des Konflikts.
Bei den Verhandlungen geht es um das Einkommen und die Arbeitszeit von mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten, die zum Beispiel in Verwaltung, Kitas, im Nahverkehr, in Abfallbetrieben, Klärwerken, Bädern oder Pflegeeinrichtungen arbeiten. Für die Arbeitnehmer verhandelt neben dem Beamtenbund die Gewerkschaft Verdi. Sie fordern eine Tariferhöhung um acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat. Außerdem wollen sie mindestens drei zusätzliche freie Tage durchsetzen.
BVG-Tarife: Verdi befragt Mitglieder über weiteres Vorgehen
Donnerstag, 13. März, 12.37 Uhr: Nach der erneuten Verhandlungsrunde ohne Einigung im Tarifstreit bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) stehen die Zeichen auf Konfrontation. Nach den Gesprächen berate die Gewerkschaft Verdi derzeit wieder mit den eigenen Mitgliedern über das weitere Vorgehen, sagte ein Sprecher. Diese sogenannte Rückkopplung soll demnach bis Freitag laufen. Dann soll eine Entscheidung verkündet werden.
Bei den jüngsten Gesprächen am Mittwoch hatte die BVG zwar ein weiteres Angebot vorgelegt. Zu einer Einigung kam es aber nicht. Warnstreiks noch vor der nächsten Verhandlungsrunde kommende Woche Freitag werden damit wahrscheinlicher. Sollte es dann erneut keinen Abschluss geben, will Verdi eine Urabstimmung über unbefristete Streiks einleiten.
Warnstreik: Busse und Bahnen stehen in Kassel still
12.02 Uhr: Der öffentliche Dienst in Hessen setzt seine Warnstreik-Welle fort: Fahrgäste in Kassel müssen heute ganztägig auf sämtliche Busse und Straßenbahnen verzichten, nachdem die Gewerkschaft Verdi zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen hat. In der nordhessischen Stadt gingen übereinstimmenden Angaben von Verdi und der Polizei am Vormittag rund 3.500 Beschäftigte verschiedener Bereiche für die Tarifforderungen der Gewerkschaft auf die Straße.
Der Warnstreik war dort in den frühen Morgenstunden angelaufen. Betroffen sind neben der Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG) auch das Klinikum Kassel sowie die Stadtreinigung, die Recyclinghöfe der Stadt sowie städtische Kitas, Horte und Jugendeinrichtungen.
Mehr Informationen zu den Warnstreiks erfahren Sie hier.