In den bayerischen Alpen gibt es ein paar Bergtouren, die als sehr gefährlich gelten. Und sie sind nichts für schwache Nerven.
München – Wer sich in die Natur der Berge begibt, der muss auch auf alle Widrigkeiten vorbereitet sein – ein Restrisiko bleibt trotzdem. Plötzlich aufkommende Gewitter können einfache Wanderungen zu lebensgefährlichen Unternehmungen machen, hinzu kommt das Risiko von Steinschlägen, deren Wahrscheinlichkeit durch den Klimawandel noch steigt. Einem solchen fiel Ende Juli auch Deutschlands Biathlon-Ikone Laura Dahlmeier zum Opfer.
Dieser Umstand macht jede Bergtour theoretisch zu einer riskanten und gefährlichen. Abgesehen davon gibt es aber in Bayern auch jene Bergtouren, die ganz grundsätzlich zu den gefährlichsten des Landes zählen.
Die gefährlichsten Bergtouren Bayerns: Blick aufs Wetter und Trittsicherheit unbedingt nötig
Der Heilbronner Weg ist ein etwa drei Kilometer langer Klettersteig in den Allgäuer Alpen und zählt in dieser Liste noch zu den ungefährlichsten Bergtouren. Im Netz wird er meist als technisch eher leicht beschrieben, doch es gibt ein großes Aber, auf das unter anderem bergsteigen.com hinweist: „Der Heilbronner Weg ist mehr schwarzer Bergweg als ein Klettersteig - Trittsicherheit ist unbedingt nötig! Bei Schneefeldern oder Vereisung gefährlich!“
Wanderer, die den Heilbronner Weg besteigen wollen, sollten sich also unbedingt über das Wetter informieren und trittsicheres Schuhwerk anziehen. Auch oberstdorf.de mahnt: „Für eine Begehung des Heilbronner Höhenweges ist über die alpinen Grundvoraussetzungen hinaus Trittsicherheit, absolute Schwindelfreiheit, eine gute alpine Kondition und alpine Erfahrung Voraussetzung!“ Belohnt werden Wanderer dafür mit atemberaubender Panoramen und „bei guten Sichtverhältnissen traumhafte und für manchen sicherlich demütige Ausblicke auf hunderte von Alpengipfeln“.
Der Schicksalsberg in Bayern: Imposantes Bergmassiv – mit düsterer Seite
Der Schicksalsberg steht nicht nur im Lande Mordor aus dem „Der Herr der Ringe“-Universum der Fantasy-Legende J.R.R. Tolkien, es gibt ihn auch in Bayern. Denn diesen Spitznamen trägt auch der Watzmann, Wahrzeichen des Berchtesgadener Landes. Vor allem seine außergewöhnliche Form macht ihn weltberühmt, für viele Menschen ist er der schönste Berg der Welt.
Doch der Watzmann hat auch seine Schattenseiten. Der Watzmann hat drei Gipfel – Hocheck (2.651 m), Mittelspitze (2.713 m) und Südspitze (2.712 m). Sie alle sind durch einen Grat verbunden – diesen zu überschreiten, nennt man die Watzmannüberschreitung. Eine der bekanntesten Bergtouren in den bayerischen Alpen. Und eine der gefährlichsten, besonders an der Ostwand. Bereits mehr als 100 Wanderer verloren hier ihr Leben. Denn teils ist es dort unmöglich, sich mit einem Klettersteigset abzusichern, hinzu kommen drohende Steinschläge und Lawinen.
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Der Jubiläumsgrat – Ohne Erfahrung und ausgezeichneter Kondition geht hier nichts
Gefährliche und riskante Bergtouren gehen meist mit atemberaubenden Panoramen einher. Und kaum eine Bergtour beweist dies so treffend wie der Jubiläumsgrat an der Zugspitze. Dieser Grat verbindet Deutschlands höchsten Berg mit dem Hochblassen und ist nichts für schwache Nerven.
So mahnt auch bergsteigen.com: „Nur bei guten Verhältnissen und sicherem Wetter sollte man sich auf diese ‚Gratwanderung‘ einlassen, an der auch Bergsteiger mit sehr guter Kondition und alpiner Erfahrung ganz schön ins Schwitzen kommen.“ Neben Wetter, Eis und Schnee sorgt vor allem der schmale und zuweilen splittrige Grat für Schwierigkeiten – s
Durch die Hölle auf die Zugspitze – über viele verschiedene Schwierigkeiten hinweg
Die Höllentalroute aufs Zugspitzmassiv hoch zählt ebenfalls zu den gefährlichsten Bergwanderungen Bayerns. Denn sie fordert die Wanderer in gleich mehreren Bereichen. So schreibt bergwelten.com: „Die Besteigung der 2.962 m hohen Zugspitze, dem höchsten Gipfel in Deutschland, durchs Höllental ist Wanderung, Klettersteig, Gletscher- und Hochtour in einem. Durch den großen Höhenunterschied bleibt die Tour immer eine große Herausforderung!“
Die Schwierigkeiten liegen demnach unter anderem bei der „heiklen Überschreitung der Randkluft“. „Je nach Schneehöhe an der Randkluft schwieriger Einstieg in den Klettersteig und spätestens ab Ende Juli Blankeis am bis zu 35° steilen Höllentalferner“ sind ebenfalls nicht zu unterschätzende Hürden.
Steile Wanderung auf den Teufelstättkopf – Gefahr durch glatte Wege
Grundsätzlich ist die Wanderung auf den Teufelstättkopf in den Ammergauer Alpen eine mittelschwere Tour. Vor allem rund um den Winter und das Frühjahr sollte sie jedoch nicht unterschätzt werden. Denn dann können die teils steilen Wege der Bergwanderung gefährlich rutschig werden.
Außerdem gibt es auf dieser Tour einige Lawinenbahnen. Laut ammergauer-alpen.de wird man aber spätestens beim Abstieg über das Pürschlinghau mit einer grandiosen Sonnenterrasse belohnt. (fhz)