Nach 45 Jahren: Mörder von John Lennon spricht erstmals über sein Motiv

In einem New Yorker Gefängnis verbüßt Mark David Chapman, der Mörder von John Lennon, seine Haftstrafe, die auf 20 Jahre bis lebenslänglich angesetzt ist. Der Antrag auf Bewährung wurde zuletzt erneut abgelehnt - bereits zum 14. Mal. Doch bei der Anhörung sprach er erstmals über sein Motiv, warum er den Beatles-Sänger tötete.

"Mein Verbrechen war völlig egoistisch"

Durch ein Protokoll einer Anhörung vor der Bewährungskommission wurden nun die Hintergründe der Tat öffentlich. Demnach sagte Chapman über den Mord an Lennon: "Das war leider nur für mich und nur für mich, und es hatte alles mit seiner Popularität zu tun. Um berühmt zu sein, um etwas zu sein, was ich nicht war. Mein Verbrechen war völlig egoistisch“, heißt es vom Attentäter in der Abschrift, die die "New York Post" am Montag veröffentlichte. 

Chapman erschoss den damals 40-jährigen John Lennon in der Nacht des 8. Dezember 1980, als der britische Musiker und seine Frau Yoko Ono (92) in ihre Wohnung in der Upper West Side in New York zurückkehrten. Über den Tag sagte Chapman: „An jenem Morgen des 8. wusste ich es einfach. Ich weiß nicht, woher ich es wusste, aber ich wusste einfach, dass dies der Tag sein würde, an dem ich ihn treffen und töten würde."

"Ich entschuldige mich für die Verwüstung"

Lennon hatte seinem Mörder zuvor am selben Tag ein Autogramm gegeben. Chapman wurde innerhalb weniger Minuten verhaftet, als er in der Nähe des Tatorts saß.

An die Familie, Freunde und Fans Lennons sagte Chapman: „Ich entschuldige mich für die Verwüstung, die ich euch zugefügt habe, für die Qualen, die sie durchmachen mussten. Daran habe ich zum Zeitpunkt des Verbrechens überhaupt nicht gedacht, es war mir egal.“ Das nützte jedoch nichts. Die Kommission glaubte dem Mörder nicht. Er muss weiter seine Strafe absitzen. Seine nächste Anhörung wird erst 2027 wieder stattfinden.