Star-Mediziner: Haushaltsgetränk schützt vor Gefäßschäden und Herzinfarkt
Ein simples Getränk, das sogar das Herzinfarkt-Risiko reduziert: Zitronenwasser soll zu einem gesünderen Leben verhelfen. Was ist dran an dem Versprechen?
Kassel – Wenn nur alles so einfach wäre. Laut dem renommierten Mediziner und Bestsellerautor Dietrich Grönemeyer schützt ein einfaches und günstiges Getränk vor Müdigkeit, Gefäßschäden und Herzinfarkt: Zitronenwasser. Der Arzt rät in einem Beitrag für Focus dazu, morgens ein Glas Wasser mit einem Schuss frischer Zitrone zu trinken – das löse allerlei Probleme.
Zitronenwasser: Einfaches Mittel für ein gesünderes Leben?
Die Zitrone sei zwar sauer, wirke im Körper aber gegen die Übersäuerung, erklärt der Experte bei Focus. Übersäuerung entstehe durch zu viel Fleisch, Alkohol oder Zucker, diese gefährlichen Bestandteile haben dem Mediziner zufolge allerlei Nebeneffekte „die die Gelenkknorpel zerstören, die Bandscheiben spröde machen, die Haut schnell altern lassen.“ Deswegen sollte man ein wenig Zitrone ins Wasser träufeln und ein Glas bereits vor dem Frühstück trinken – oder auch vor allen anderen Mahlzeiten. „Dann isst man auch nicht so viel.“

Zudem enthalte das Obst viel Vitamin C. „Vitamin C hilft gegen Erkältung [und] zur Vorbeugung von Krebs“, ergänzte Grönemeyer in seinem Beitrag. Das Vitamin beruhige auch die Gefäßwände der Arterien, das wiederum beuge Gefäßverkalkungen vor. Unterm Strich bedeutet das ein geringeres Risiko, an einem Herzinfarkt zu erkranken, so der Mediziner weiter. Doch wie bei allem gilt auch beim Zitronenwasser ein Genuss in Maßen. Denn die Säure der Frucht kann den Zahnschmelz angreifen, warnen Experten.
Gesund alt werden: Das sagt die Wissenschaft über Zitronensaft, Blue Zones und Co.
Nicht nur Grönemeyer lobt die Zitrone. Zahlreiche Studien weisen auf positive gesundheitliche Effekte hin: So half Zitronensaft in einer Diät laut einer koreanischen Studie, das Körperfett, die Insulinresistenz und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen der Probanden zu reduzieren. In einer anderen Studie konnte durch Zitronensaft sein signifikanter Rückgang des Harnsäurespiegels festgestellt werden – was etwa gegen Harnsteine hilft.
Allerdings gibt es für eine gute Gesundheit nicht das eine Wundermittel. Ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren ist entscheidend. Experten raten zu einer ausgewogenen Ernährung, sportlicher Betätigung, wenig Stress und ausreichend Schlaf. Auch soziale Aspekte sind nicht zu vernachlässigen. Positive Beziehungen machen uns glücklicher, gesünder und lassen uns länger leben, wie die am längsten laufende Studie zum Thema Glück der Welt ergab – durchgeführt von der renommierten Harvard Universität.
Ein Blick auf die sogenannten blauen Zonen gibt ähnliche Hinweise. Die „Blue Zones“ sind jene Regionen der Erde, in denen Menschen überdurchschnittlich lange leben. Neben weiteren Faktoren scheinen der soziale Zusammenhalt, Gemeinschaft und Fürsorge ein Puzzleteil auf dem Weg zu einem langen und gesunden Leben zu sein. Zitronenwasser jeden Morgen zum Frühstück kann aber sicherlich nicht schaden.