„Brennt schön“: Putins Hetzer feiern den Abschuss des Abrams-Panzers durch Russlands Armee

  1. Startseite
  2. Politik

KommentareDrucken

Kleinste Erfolge werden im Ukraine-Krieg schnell über soziale Medien verbreitet. So auch der Abschuss des ersten Abrams-Panzers. Alles nur Propaganda?

Moskau – In den sozialen Medien wird der Abschuss eines amerikanischen M1-Abrams-Panzers als Erfolg Russlands über die Ukraine gefeiert. Das Fahrzeug sei am 27. Februar von einer FPV-Drohne vom Typ Piranha in Awdijiwka zerstört worden, meldete die russische Nachrichtenagentur Tass. Auf X (ehemals Twitter) teilten einige Nutzer ein Video, dass den Angriff auf den Panzer zeigen soll und feierten den Abschuss als Teilerfolg der russischen Armee. Andere Nutzer reagierten mit Unverständnis und verwiesen auf die hohen Verluste Russlands im Ukraine-Krieg.

Insgesamt sollen Wladimir Putins Truppen selbst mehr als 3000 Panzer in den vergangenen 24 Monaten verloren haben, berichtete das Nachrichtenmagazin Forbes. Das seien mehr Panzer, als die russische Armee vor Kriegsbeginn besessen haben soll. Doch hinter dem Feiern des Abschusses des Abrams-Panzers könnte propagandistisches Kalkül stecken.

„Brennt schön“ – Russlands Häme über zerstörten Abrams-Panzer im Ukraine-Krieg

Auf X schreibt ein Nutzer über den zerstörten Panzer: „Die neueste magische Waffe, die nichts für die Sache der Globalisten tut.“ Ein anderer Nutzer meldet sich zu Wort und sagt, der Abrams-Panzer sei „ein schöner Panzer, brennt schön“. Die Beiträge sind ein Beispiel dafür, wie schnell sich kleinste Meldungen im Ukraine-Krieg verbreiten können.

Ein M1A1 Abrams-Panzer der US-Armee
Die Ukraine nutzt im Kampf gegen Russland den US-amerikanischen Abrams-Panzer. Russland feiert den ersten Abschuss des Kriegsgeräts im Ukraine-Krieg. © Staff Sgt. Dengrier Baez/picture alliance/dpa

Die sozialen Medien würden es den Kriegsparteien ermöglichen, jeden noch so kleinen Erfolg im Krieg auszuschlachten, berichtete Forbes. Moskau, aber auch Kiew verteilen regelmäßig solche Meldungen, die den Kriegsverlauf nicht maßgeblich beeinflussen. Russland soll den Abschuss des ersten deutschen Leopard- und des ersten britischen Challenger-2-Panzers auf ähnliche Weise zelebriert haben.

Lenkt Russland mit Abschuss von Abrams-Panzer von eigenen Verlusten im Ukraine-Krieg ab?

Mit der Meldung über den zerstörten Abrams-Panzer, könnte Russland versuchen, den jüngsten Verlust eines Aufklärungsflugzeugs herunterzuspielen. Das Flugzeug vom Typ Beriew A-50 soll vergangene Woche von ukrainischen Truppen abgeschossen worden sein. Die beiden Verluste seien zwar nicht miteinander vergleichbar, der Umgang damit zeige aber, wie der Krieg in Echtzeit beobachtet werde, schrieb Forbes.

Für Russland stellt die Lieferung von Panzern westlicher Staaten an die Ukraine für eine direkte Beteiligung der Länder an dem Krieg, berichtete der Spiegel. Demnach könnte Russland den Sieg über den Abrams auch als Sieg über die Unterstützer der Ukraine werten. Die Reaktionen in den sozialen Medien deuten den Zusammenhang zumindest an, wenn von einem Erfolg gegen „die Globalisten“ gesprochen wird. (nhi)

Auch interessant

Kommentare