Angeblich 45 Plagiate: Vorwürfe gegen Voigt – CDU beklagt „Verleumdung“ vor Landtagswahl

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CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt (Archivbild) steht vor der Thüringen-Wahl vor Plagiats-Vorwürfen. © Kay Nietfeld/dpa

Ein Plagiatsjäger beschuldigt vor der Thüringen-Wahl Spitzenkandidat Voigt. Der wiederum beschäftigt sich mit Wagenknecht.

Erfurt – Vor fast 17 Jahren hat CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt für die Landtagswahl Thüringen seine Doktorarbeit bei der TU Chemnitz eingereicht. Nun wird ihm vorgeworfen, plagiiert zu haben. Die Uni prüft den Fall. Die CDU Thüringen weist die Vorwürfe zurück. 

Es werde der an der Uni definierte Prozess „Verfahren bei Verdacht auf wissenschaftliches Fehlverhalten“ in Gang gesetzt, teilte die Hochschule laut dpa mit. Der als „Plagiatsjäger“ bekannte österreichische Kommunikationswissenschaftler Stefan Weber hatte die Uni via E-Mail darüber informiert, dass er in der Dissertation Voigts 46 Plagiate gefunden habe.

Plagiats-Vorwürfe gegen Mario Voigt vor Landtagswahl Thüringen – CDU reagiert

CDU-Generalsekretär Christian Herrgott teilte hingegen mit, Voigt habe seine Promotion nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. „Es erstaunt uns keineswegs, dass wenige Tage vor der wichtigsten Wahl in der Geschichte des Freistaats Thüringen derartige bereits in der Vergangenheit entkräftete Vorwürfe gegen Mario Voigt lanciert werden. Es geht ganz offensichtlich darum, ihn zu verleumden“, erklärte Herrgott.

BSW-Stimmen für AfD-Gesetze? Voigt fordert vor Thüringen-Wahl Erklärung

Voigt hat unterdessen das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) dazu aufgefordert, sich zu möglichen Mehrheiten für AfD-Gesetze zu äußern. „Das hat eine neue Qualität. Da muss sich Frau Wagenknecht grundsätzlich erklären“, sagte der Landesparteichef nach einer TV-Runde der Spitzenkandidaten. In der MDR-Sendung „Fakt ist!“ hatte die BSW-Spitzenkandidatin Katja Wolf eine mögliche Zustimmung für AfD-Initiativen im Parlament erneut nicht ausgeschlossen.

BSW-Kandidatin vor Landtagswahl Thüringen Zustimmung offen für AfD-Initiativen

„Ich habe keine übergroße Angst davor, dass die AfD so wahnsinnig viele vernünftige Gesetzesvorschläge einbringt“, sagte Wolf in der Sendung am Donnerstagabend (15. August) und berief sich auf ihre Lebenserfahrung. „Aber wenn es so sein soll, dann wird man darüber diskutieren und dann ist es die Macht des Arguments im politischen Raum.“

Umfragen zur Thüringen-Wahl sehen Wagenknechts BSW nahe an der CDU

Das Bündnis Sahra Wagenknecht hat seinen Thüringer Landesverband erst im März gegründet. Trotzdem ist die Partei in den ostdeutschen Bundesländern nach Umfragen zur Thüringen-Wahl sehr erfolgreich – bei der Landtagswahl bahnt sich sogar ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der CDU um Platz zwei an.

Sollte Wolf mit dem BSW am Wahlabend vor der CDU von Voigt stehen, könnte sie Anspruch auf das Ministerpräsidentenamt erheben. Mit der AfD von Björn Höcke koalieren will keine der Parteien mit Aussicht auf Einzug in den Landtag, weshalb dessen Machtanspruch trotz des Spitzenplatzes in den Umfragen als unrealistisch gilt. (frs/dpa)

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