Gefährliche Nebenwirkungen: Behörden warnen vor Abnehmpille Starvex – „Handel ist Straftat“
In der Schlankheitspille „Starvex“ wurde ein verbotener Wirkstoff entdeckt – die Einnahme hat massive Nebenwirkungen zur Folge und kann sogar zum Tod führen.
Kassel – Die Beschreibung des Schlankheitsmittels „Starvex“ in einem Onlineshop verspricht: „Begeben Sie sich auf eine transformative Reise zu einem gesünderen, selbstbewussteren Ich.“ Solche Versprechen sind bei Diät- und Abnehmprodukten fragwürdiger Anbieter im Internet nicht ungewöhnlich. Zuletzt zeigte in den letzten Jahren der Hype um die Abnehmspritze Wegovy und das Diabetes-Medikament Ozempic, wie groß der Ansturm auf Arzneimittel zum Abnehmen sein kann.
Nun wurde bekannt, dass „Starvex“ einen äußerst gefährlichen Wirkstoff enthält, dessen Einnahme das Herz-Kreislauf-System erheblich schädigen und im schlimmsten Fall tödlich sein kann.
Abnehmpille „Starvex“ birgt gefährlichen Wirkstoff Sibutramin – Behörden warnen vor Nebenwirkungen
Experten des Landesuntersuchungsamts Rheinland-Pfalz (LUA) fanden heraus, dass das angeblich pflanzliche Mittel den Wirkstoff Sibutramin enthält, der nicht auf der Verpackung angegeben ist. Der schädliche Inhaltsstoff wurde bei einer Zollkontrolle entdeckt, nachdem eine Person aus Rheinland-Pfalz das Produkt online aus dem Ausland bestellt hatte. Das LUA führte daraufhin eine Laboranalyse durch und konnte den schädlichen Wirkstoff nachweisen.
Die Verbraucherzentrale warnt, dass Sibutramin den Blutdruck erhöhen und Herzrasen verursachen kann. Selbst als verschreibungspflichtiges Medikament führte es weltweit zu mindestens 49 Todesfällen. Zudem gibt es international eine Reihe von Berichten über Herzinfarkte, Gedächtnisstörungen, beeinträchtigtes Erinnerungsvermögen, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit, Sprach- oder Sehstörungen sowie Migräneattacken.
Illegaler Wirkstoff in Abnehmpille: Der Verkauf von Sibutramin ist eine Straftat und weltweit verboten
Trotz der erheblichen Risiken wird Sibutramin laut Verbraucherzentrale immer wieder in Nahrungsergänzungsmitteln gefunden, die online verkauft werden. Unter anderem finde sich der Stoff in bestimmten vermeintlichen Diät-Tees und -kaffees oder in sogenannten „Detox“-Mitteln.
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„Solche Mittel dürfen in Deutschland nicht verkauft werden. Der Handel damit ist nach dem Arzneimittelgesetz eine Straftat, die mit einer Freiheits- oder mit einer Geldstrafe geahndet werden kann“, warnt das LUA in einer aktuellen Pressemitteilung. Die Behörde rät dringend vom Kauf solcher Produkte im Internet ab und veröffentlicht eine Liste gesundheitsschädlicher Schlankheitsmittel. Verbraucherschützer warnen besonders Menschen mit Bluthochdruck, Anorexie oder solchen, die bereits Appetitzügler oder Antidepressiva einnehmen, vor der Einnahme.
Hochgefährliche Schlankheitsmittel: Sibutramin wird überdosiert
Diese illegal verkauften Produkte sind besonders gefährlich, da sie deutlich mehr Sibutramin enthalten als die bis 2010 zugelassenen Medikamente, so die Warnung der Verbraucherzentrale. Zudem sei unklar, welche gefährlichen Wechselwirkungen mit anderen Inhaltsstoffen auftreten können. Auch weitere potenziell gesundheitsschädliche Substanzen wie Phenolphthalein, Rimonabant und Lorcaserin werden illegal in Schlankheitsmitteln verwendet, heißt es weiter.
Wer ohne Medikamente abnehmen und keine Risiken durch Nebenwirkungen in Kauf nehmen möchte, kann zum Beispiel in der Küche beginnen: So gibt es einige Lebensmittel, die kalorienarm und gut für den Stoffwechsel sind und selbst Hausmittel, die beim Schlankwerden helfen können. Weitere Stellschrauben können die Wahl der richtigen Sportart sowie ein effektiver Gym-Trainingsplan sein. (smk)