„Extrem erfreuliche“ Entwicklungen und „Spitzenpreise“: Zuchtverbände ziehen Bilanz

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Für beachtliche Milchleistungen ausgezeichnet wurden knapp über 100 landwirtschaftliche Betriebe aus dem Oberland. Mit einem Wert von über 13 000 Litern erzielte Johann Weber aus Pähl den höchsten Stalldurchschnitt. © Florian Zerhoch

Das Jahr 2024 ist zu Ende. Für die Weilheimer Zuchtverbände ein Anlass, Bilanz zu ziehen. Aus dem gesamten Oberland waren Viehzüchter nach Raisting gekommen, um sich von den Verantwortlichen über Verkaufszahlen und Trends aufklären zu lassen. Auch einige Ehrungen standen auf dem Plan.

„Alles wäre zum besten bestellt. Wäre da nur nicht die Maul- und Klauenseuche.“ Diese Aussage von Josef Steingruber, dem geschäftsführenden Vorsitzenden der Weilheimer Zuchtverbände, trifft so ziemlich ins Schwarze. Im Grunde sei das vergangene Bilanzjahr nämlich ein gutes gewesen und habe bisweilen sogar „Spitzenpreise“ hervorgebracht. Mitverantwortlich für die positive Preisentwicklung im süddeutschen Raum sei auch die Ausbreitung der Blauzungenkrankheit im Norden der Bundesrepublik gewesen, berichteten die Verantwortlichen.

Zu einer „deutlichen Vereinfachung für uns“ erklärte Steingruber derweil die Inbetriebnahme der neuen Waschhalle in Weilheim. Vermarktungsleiter Thomas Echtler hatte hierzu einige Fotos nach Raisting mitgebracht und klärte die Anwesenden über die Funktionsweise des neuen Gebäudes auf.

Neue Waschhalle seit Herbst in Betrieb

„Die Weilheimer Zuchtverbände leisten eine enorm wichtige Arbeit“, verkündete Vize-Landrat Wolfgang Taffertshofer, wobei er Josef Steingruber, mit dem er einst die Landwirtschaftsschule besucht hatte, mit Lob überschüttete. „Ich kenne keinen, der das besser machen könnte“, so Taffertshofer. Darüber hinaus zeigte sich der Vize-Landrat erfreut über den „professionellen Aufzug“ der Zuchtverbände, der von der Fertigstellung der neuen Waschhalle noch weiter profitieren werde. Sehen lassen könnten sich auch die Verkaufszahlen des letzten Jahres, ergänzte er. Vermarktungsleiter Thomas Echtler präzisierte Taffertshofers Zahlen und berichtete beispielsweise in Sachen Kälbermarkt von 14 844 verkauften Tieren.

Beim Großvieh beläuft sich die Zahl auf 993 Rinder. Gerade der Kälbermarkt habe sich „extrem erfreulich entwickelt“, sagte Echtler und sprach in dieser Hinsicht von einem „Spitzenjahr“. Dort, wo es ein „leichtes Minus“ zu verbuchen gibt, sei es teilweise zu erwarten gewesen und „noch nicht dramatisch“. Ebenfalls zufriedenstellend falle die Export-Bilanz aus – sein „persönliches Steckenpferd“, wie er erklärt. Was Echtler darüber hinaus besonders freut: „80 Prozent der Mitgliedsbetriebe setzen sich aktiv mit der Vermarktung auseinander.“

80 Prozent der Verbandsmitglieder setzen sich mit Vermarktung auseinander

„Eine intakte Kulturlandschaft braucht Rinder – und braucht Sie“, richtete sich Wolfgang Taffertshofer an die Anwesenden. Dankbar, in einer Region zu leben, in der „der Milchviehbetrieb noch im Vordergrund steht“, zeigte sich derweil Josef Hefele, Vertreter des Milcherzeugerrings Allgäu, und lobte die Zusammenarbeit mit den Weilheimer Zuchtverbänden als ein „Geben und Nehmen“.

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Als Vertreter der Stadt Weilheim bedauerte Rupert Pentenrieder (BfW) die Verzögerungen bei der Sanierung der Stadthalle, betonte aber auch seine Wertschätzung für die Landwirtschaft. Die Betriebe „bringen Kaufkraft“, sagte er: „Viele Verbraucher schätzen regionale Produkte.“

Zahlreiche Ehrungen und Verabschiedungen

Nach den Gastvorträgen der Leiterin des Rindergesundheitsdienstes, Dr. Ingrid Lorenz, die über die Blauzungenkrankheit und die Maul- und Klauenseuche aufklärte, galt es auch, den langjährigen Teamleiter der LKV-Außenstelle Weilheim, Hannes Heger, zu verabschieden. Seine Nachfolge angetreten und damit einen „Generationswechsel“ vollzogen haben Lisa Hagen und Johann Raili. Als Dank für sein Engagement bekam Heger eine hölzerne Kuh überreicht. Im direkten Anschluss geehrt wurden die Betriebe, die in Sachen Milchleistung die höchsten Stalldurchschnitte erzielen konnten.

Die höchsten Stalldurchschnitte:

Über 11 000 Liter: Martin Kriesmair (Wessobrunn), Johannes Ehlich (Burggen), Sebastian Bernwieser (Münsing), Lorenz Wastian (Gauting), Christian Popp (Seeshaupt), Josef Müller (Oberostendorf), Ludwig Kögel (Schwabsoien), Deschler Agrar GbR (Weilheim), Christian Tafertshofer (Wielenbach), Metz GbR (Bad Wörishofen), Stefan Urbanek (Dießen), Reinhard Spatz GbR (Hurlach), Hofer GbR (Pforzen), Kees GbR (Schwabniederhofen), Leonhard Schleich (Peißenberg), Erzabtei St. Ottilien (St. Ottilien), Asam GbR (Hofstetten), Thomas Höfler (Igling), Alexander Schobel (Legau), Martin Dittrich (Oberhausen), Walter Schäferle (Reichling), Alexander Schaller (Schwifting), Ruth-Maria Frech (Icking)

Über 12 000 Liter: Johannes Hechenrieder (Polling), Stefan Feldmeier (Eglfing)

Über 13 000 Liter: Johann Weber (Pähl)

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