Hinweisschilder an A95 werden abgebaut: Landrat entsetzt – „Glaube, der Aufbau hat nicht so viel gekostet“

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Die „Tölzer Land“-Tafeln an der A95 sollen verschwinden. © Autobahn GmBH des Bundes

Die beiden Hinweistafeln aufs „Tölzer Land“ sollen an der A95 abgebaut werden. Neue Schilder sind zu teuer – aber auch der Abbau kostet einiges.

Bad Tölz-Wolfratshausen – Wie viel können zwei Schilder kosten? Eine Menge, wie der Kreisinfrastrukturausschuss in seiner Sitzung am Montag erfuhr. Tatsächlich müssten für die Erneuerung der beiden Hinweistafeln an der Autobahn 95, die die Aufschrift „Tölzer Land“ tragen, 60 000 Euro berappt werden. Das ist dem Ausschuss zu viel, daher will er sie lieber ganz entfernen lassen. Aber auch das ist ein teures Vergnügen.

Autobahn GmbH sieht Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet

Seit 1994 stehen die beiden braunen Tafeln kurz vor der Ausfahrt Wolfratshausen beziehungsweise in der Gegenrichtung zwischen den Abfahrten Murnau und Sindelsdorf an der A95. Durch die „wetterbedingte Abnutzung“ sei die „Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet“, schreibt die Autobahn GmbH an den Landkreis. Beide Schilder seien auszutauschen – unter der Berücksichtigung aktueller Vorgaben. Daher braucht es unter anderem auch neue Fundamente. Rund 20.000 bis 30.000 Euro pro Schild werde das kosten.

Kreisrat Georg Riesch: „Können wir nicht sagen, wir machen das selber?“

„Hut ab“, kommentierte Vize-Landrat Thomas Holz (CSU), der die Sitzung leitete. Da die A95 nun „nicht zwingend die Autobahn ist, über die die Leute ins Tölzer Land fahren, sparen wir uns die 60.000 Euro lieber“. Allerdings gibt es das Entfernen der Schilder auch nicht zum Nulltarif. 12.000 Euro dürfte das insgesamt kosten. Angesichts dieser Summe schluckte mancher Kreisrat.

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„Können wir nicht sagen, wir machen das selber?“, fragte Georg Riesch (FW). „Ich bin Rentner, ich hab’ Zeit“, scherzte er. „Tatsächlich glaube ich, dass der Aufbau seinerzeit nicht so viel gekostet hat“, haderte auch Holz mit der Summe. Ingo Mehner (CSU) wollte sich damit nicht so einfach abfinden. Er bat darum, „die Kosten noch einmal zu hinterfragen“. Zudem sollte man prüfen, ob der Landkreis aus rechtlicher Sicht tatsächlich dazu verpflichtet sei, die Abbau-Kosten zu übernehmen.

Die anderen Tafeln liegen nicht in der Verantwortung des Kreises

Prof. Wolfgang Goymann (Grüne) sorgte sich mit Blick auf die weiteren Tafeln, die an der A95 stehen und beispielsweise aufs Kloster Benediktbeuern hinweisen. „Die gehen uns nichts an“, beruhigte Holz. „Wenn die allerdings alle dasselbe Schreiben bekommen wie wir, gibt es bald mehr Licht an der A95.“ Der Ausschuss stimmte einstimmig für den Abbau der beiden Hinweistafeln. (va)

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