Ukraine-Soldaten teilen aus: Russlands Drohnen nur mit „Sekundenkleber“ zusammengehalten
Zahlenmäßig ist Russland der Ukraine in vielen Punkten überlegen – auch was die verfügbaren Drohnen angeht. Doch in Sachen Qualität scheint die ukrainische Technik wertiger.
Kiew – Obwohl sich der Druck auf die Kriegsfronten im Osten der Ukraine nach wie vor erhöht, berichten ukrainische Medien auch immer wieder von militärischen Durchbrüchen im Ukraine-Krieg. Das verdanken die ukrainischen Streitkräfte nicht nur Waffenlieferungen aus dem Westen, sondern auch den jüngsten Entwicklungen der eigenen Waffen- und vor allem Drohnenindustrie.
Ein weiterer wichtiger Faktor sei auch die Tatsache, dass russisches Kriegsgerät nicht selten einige Probleme macht. Das betonten in einem aktuellen Interview mit der Zeitung Ukrajinska Prawda ukrainische Soldaten einer spezialisierten Artillerie-Aufklärungsbrigade, die zuletzt etwa damit Schlagzeilen machte, mit seinen Drohnen das als überlegen geltende russische Lenkwaffensystem S-400 überlistet zu haben.
Drohnen im Ukraine-Krieg: Russisches Kriegsgerät setzt auf Kabelbinder und Kleber
Mit Drohnen kennen sich die Spezialisten, die das ukrainische Medium für eine Reportage begleitet hat, demnach so gut aus, um sich auch über die Qualität aktueller russischer Drohnensysteme ein Bild machen zu können. Und auch wenn ein Soldat, den Ukrajinska Prawda im Artikel nur „Petro“ nennt, die modernen russischen Systeme als „solide“ bezeichnet, würden die Schwächen der Geräte dennoch direkt ins Auge stechen.

Denn während die russischen Drohnen bei Militär-Ausstellungen immer „tadellos“ aussähen, „mit Metallbeschlägen und fest angezogenen Aluminiumschrauben“, hielten in der Realität vor allem Kabelbinder und Sekundenkleber die russischen Drohnen zusammen. Dass sie „dennoch fliegen“, stelle für die ukrainischen Truppen dennoch ein Problem dar.
„Billige“ Drohnen im Ukraine-Krieg: Technischer Fortschritt als wichtigstes Ziel
Denn gerade weil die russischen Drohnen „billig“ seien, hätten die Streitkräfte viele davon und brächten die ukrainischen Gegner trotz der niedrigen Qualität in Bedrängnis. Obwohl es den Ukrainern gelungen sei, ihre Drohnensysteme seit Kriegsbeginn deutlich weiter zu entwickeln, reiche das noch lange nicht, gegen die zahlenmäßig überlegenen russischen Kräfte und deren Angriffe anzukommen.
Und noch ein weiteres Problem sieht Soldat Petro laut Ukrajinska Prawda-Bericht in den zuletzt gewonnenen Erkenntnissen über die russischen Aufklärungsdrohnen: Neben Kamera und Autopilot-Steuerung, die nicht in Russland hergestellt würden, stammt mit dem Kommunikationssystem eine der wichtigsten Drohnenkomponenten aus Russland selbst, was die Ukrainer langfristig in Bedrängnis brächte. Der wichtigste Schluss daraus laut Petro: Die Technologie müsse weiter vorangetrieben werden – wer das verpasse, begehe einen „tödlichen Fehler“. (saka)